Vierkerner günstiger: Neuer Core 2 Quad Q6600 im Test

Fazit

Der Performance-Gewinn vom Dual-Core zum Quad-Core erreicht bei Anwendungen wie Rendering und Simulationen bis zu 94 Prozent. Mehr ist bei multi-thread-optimierten Anwendungen aufgrund des Amdahl-Gesetzes kaum möglich. Dieses Ergebnis war allerdings zu erwarten, 2-Sockel-Systeme skalieren beim Einsatz einer zweiten Dual-Core-CPU ähnlich.

Der neue Core 2 Quad Q6600 arbeitet bei 10 Prozent geringerer Taktfrequenz meist nur einige Prozent langsamer als der Core 2 Extreme QX6700 – besonders bei speicherintensiven Applikationen. Und obwohl der neue Vierkerner „nur“ mit 2,40 GHz Taktfrequenz arbeitet, zieht er selbst einem zweikernigen Core 2 Extreme X6800 mit 2,93 GHz bei multithreaded agierenden Applikationen mit bis zu 56 Prozent mehr Rechenleistung davon.

Natürlich bleibt wieder einmal die Frage nach den Applikationen, die bereits vier Threads nutzen. Apples iTunes verwendet beim Erstellen von MP3s beispielsweise nur zwei Threads. Ähnlich verhält es sich bei mancher Software zum Enkodieren/Dekodieren von Videos. Andererseits gibt es natürlich bereits genügend Anwendungen, die die Vorteile eines Quad-Core-Prozessors voll ausnutzen. Der Trend geht, auch bei 3D-Spielen, klar in Richtung vieler paralleler Threads.

Außerdem gibt es die Multitasking-Szenarios mit vielen parallel arbeitenden Anwendungen. Ob und wie es in der Praxis vorkommt, dass gleichzeitig MP3s erstellt, Sendungen vom DVB-T-Tuner aufgenommen werden und parallel noch ein Spiel läuft, mag sich jeder selbst fragen. Im Business-Einsatz sind parallel agierende Anwendungen wie E-Mail-Client, Virenscanner, Word, Excel und diversen Browser-Fenstern bereits üblich. Fakt ist dabei, je mehr Cores vorhanden sind und je mehr Multi-thread-Anwendungen und Multi-Task-Szenarien zum Einsatz kommen, desto flinker und mit besseren Antwortzeiten geht es mit einem Quad-Core-Prozessor vonstatten.

So kann in einem Quad-Core-System beispielsweise iTunes (2 Threads) im Hintergrund MP3 erstellen und ein Webcast im Browser laufen (1 Thread), die Rechenkraft eines weiterer Kerns steht anderen Anwendungen trotzdem voll zur Verfügung. In den seltener werden Single-Thread-Anwendungen arbeitet der Core 2 Quad Q6600 aufgrund seiner geringeren Taktfrequenz natürlich etwas langsamer als die Dual-Core-Modelle. Doch selbst bei den 2,40 GHz des Q6600 bietet Intels Core-Architektur deutlich mehr Rechenleistung als die Konkurrenz. (cvi)