Volks-Dual-Core: Neue Pentium-D-900-Serie im Test

Fazit

Intels Pentium-D-900-Modelle mit Presler-Core sind gegenüber AMDs Athlon 64 X2 etwas aufgerückt – doch für einen Überholvorgang fehlt weiterhin Speed. Allerdings mangelt es den 900er Dual-Core-CPUs keinesfalls an Performance. Der größere L2-Cache verleiht den Prozessoren je nach Anwendung 3 bis 10 Prozent mehr Geschwindigkeit, manchmal nutzt er aber auch nichts.

Die neue Pentium Extreme Edition 955 mit Presler-Core arbeitet dagegen oft schneller als AMDs 4800er Dual-Core-CPU. Hier helfen vor allem das zusätzliche Hyper-Threading sowie der schnellere FSB1066. Nur bei den verwendeten OpenGL-Benchmarks zieht der Athlon 64 X2 dem Pentium Extreme Edition 955 deutlich davon. Auch bei 3D-Spielen harmonieren die AMD-Prozessoren meist besser mit der Grafikkarte als die Pentium-Modelle.

Positiv bei den neuen Pentium-D-900-CPUs ist jedenfalls, dass sie bei gleicher Taktfrequenz nicht mehr kosten als 800er Vorgängermodelle. Die 3,2-GHz-Variante Pentium D 940 gibt es sogar günstiger. Und das 65-nm-Verfahren des Presler-Cores ermöglicht Intel höhere Taktfrequenzen und größere Caches – ohne den Leistungsbedarf zu steigern. Zudem gibt es mit Vanderpool die Virtualisierungstechnologie noch „gratis“ dazu.

Aus Sicht der Performance ermöglicht Vanderpool bei Virtualisierungs-Software wie VMware Workstation 5.5 jedoch nur einen verschwindenden Vorteil, wie ein erster Test bei tecCHANNEL zeigt. Der Schwerpunkt der Technologie liegt auf mehr Betriebssicherheit bei virtualisierten Umgebungen.

Neu neben den Pentium-D-900-Modellen sind zudem die Single-Core-CPUs Pentium 4 631 (3,0 GHz) bis 661 (3,6 GHz). Die Prozessoren setzen ebenfalls den 65-nm-Presler-Core ein. Gegenüber den bisherigen Pentium-4-600-Modellen gibt es aber hinsichtlich der Performance und den Features keine Änderungen. Die 6x1er Versionen besitzen wie die 6x0er Modelle einen 2 MByte großen L2-Cache, Vanderpool ist den 65-nm-Pentium-4-CPUs nicht implementiert.

Allerdings kostet ein Pentium 4 661 bereits 401 US-Dollar. Für 432 US-Dollar gibt es den Pentium D 940. Diese CPU arbeitet nur mit 400 MHz weniger Taktfrequenz, bietet aber einen zweiten Kern. Die Geschwindigkeitseinbußen bei Single-Thread-Anwendungen halten sich durch die geringere Taktfrequenz in Grenzen. Bei Multi-Thread-Programmen und Multi-Task-Umgebungen ist der 940er aber deutlich im Vorteil. Unsere Empfehlung liegt klar bei den Dual-Core-Modellen. (cvi)