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Energy Star 5.0 - Neue Energiespar-Vorschriften für Computer
Energieeffizienz mit neuen 80-Plus-Netzteilen
Ein wichtiger Bestandteil der Energy-Star-5.0-Richtlinien ist der 80-Plus-Standard. Dieser bezieht sich speziell auf die im Computer eingesetzten Netzteile. Die neuen Spezifikationen für die Stromversorgung fordern neben einem hohen Wirkungsgrad auch eine bessere Stromqualität der Geräte. Erfüllen die Netzteile die strengen Reglements, können sie sich mit dem entsprechenden Logo schmücken. Für den Energy Star 5.0 werden 80-Plus-Bronze-Netzteile vorgeschrieben. Bisher genügten bei der Energy-Star-4.0-Verordnung Netzteile mit der Standard-80-Plus-Zertifizierung, die einen Wirkungsgrad von mindestens 80 Prozent vorschreibt.
Der Wirkungsgrad wird aus dem Quotienten der Ausgangswirkleistung zur Eingangswirkleistung gebildet. Je höher dieser Faktor (idealerweise 1 oder 100 Prozent), desto besser das Netzteil beziehungsweise der Wirkungsgrad. Je kleiner der Wirkungsgrad, desto mehr elektrische Energie setzt das Netzteil in nutzlose Wärmeenergie um. Die bisher handelsüblichen Netzteile arbeiten mit einem Wirkungsgrad von zirka 60 bis 70 Prozent bei 50 Prozent Auslastung. Der Wirkungsgrad verschlechtert sich, wenn das Netzteil abseits des prozentualen Richtwerts arbeitet.
Die 80-Plus-Standard-Verordnung schreibt bei internen Desktop-Netzteilen vor, dass bei 20, 50 und 100 Prozent elektrischer Auslastung des Energiespenders der Wirkungsgrad von 80 Prozent nicht unterschritten werden darf. Um eine 80-Plus-Zertifizierung für ein Netzteil zu bekommen, müssen die Hersteller diese Werte messtechnisch von der 80plus.org überprüfen lassen. Die Prüfdaten werden in einem Prüfprotokoll festgehalten und auf der Webseite veröffentlicht.
Neben dem 80-Plus-Standard-Werten definiert die 80plus.org auch strenger definierte Richtlinien, die unter den Bezeichnungen Bronze, Silver, Gold und Platinum mit dem entsprechenden Datum des Inkrafttretens in den folgenden Tabellen näher beschrieben werden.
80 Plus (Standard) |
80 Plus Bronze |
80 Plus Silver |
80 Plus Gold | |
July 2007 |
July 2008 |
July 2009 |
July 2010 | |
Ausgangslast (Prozent) |
Effizienz (Prozent) |
Effizienz (Prozent) |
Effizienz (Prozent) |
Effizienz (Prozent) |
20 |
80 |
82 |
85 |
87 |
50 |
80 |
85 |
88 |
90 |
100 |
80 |
82 |
85 |
87 |
80 Plus Bromze |
80 Plus Silver |
80 Plus Gold |
80 Plus Platinum | |
Juni 2008 |
Juni 2009 |
Juni 2010 |
k. A. | |
Ausgangslast (Prozent) |
Effizienz (Prozent) |
Effizienz (Prozent) |
Effizienz (Prozent) |
Effizienz (Prozent) |
20 |
81 |
85 |
88 |
90 |
50 |
85 |
89 |
92 |
94 |
100 |
81 |
85 |
88 |
91 |
Der Wirkungsgrad von 80 Prozent hat mehrere positive Nebeneffekte. In erster Linie erzeugt das Netzteil im Vergleich zu herkömmlichen Netzteilen weniger nutzlose Energie bei gleicher Wirkleistung. Daraus resultieren für den Anwender dauerhaft geringere Stromkosten. Ein weiterer Vorteil des hohen Wirkungsgrades ist die geringere Hitzeentwicklung im Netzteil. Das wirkt sich unter anderem lebensverlängernd auf die elektrischen Bauteile sowie auf die mechanischen Komponenten aus.
Auch der sogenannte Power Factor (PF) oder Leistungsfaktor eines Netzteils berücksichtigen die 80-Plus-Spezifikationen. Der Power Factor ist das Verhältnis von Wirkleistung (P) in Watt zur Scheinleistung (S) in VA. Die 80plus.org schreibt für ein entsprechendes 80-Plus-Netzteil einen Power Factor größer als 0,9 bei einer Auslastung des Geräts von 100 Prozent vor. Bei höher zertifizierten Netzteilen wie 80 Plus Bronze muss der PF-Wert von 0,9 schon bei einer Netzteillast von 50 Prozent erreichbar sein.