Desktop-CPU mit Quad-Core und 3,5 GHz
Test - AMD Phenom II X4 970 Black Edition
Produktdaten: Der neue Phenom II X4 970 Black Edition bietet mit 3,5 GHz die bislang höchste Taktfrequenz eines AMD-Prozessors. Zwar arbeitet ein Phenom II X6 1090T Black Edition durch Turbo CORE mit bis zu 3,6 GHz, aber nur mit drei Kernen. Sind alle Kerne des Hexa-Core-Phenoms gefordert, bleibt es bei der Grundtaktfrequenz von 3,2 GHz.
Gegenüber dem Phenom II X4 965 Black Edition, den der 970er beerbt, erhöht sich die Taktfrequenz lediglich um 100 MHz. Die übrigen Zutaten bleiben beim neuen 3,5-GHz-Quad-core-Prozessor unverändert. Entsprechend steuert der Socket-AM-CPU DDR3-1333-DIMMs im Dual-Channel-Modus an. Zum Abfangen von langsamen Speicherzugriffen steht ein 6 MByte großer L3-Cache zur Verfügung. Jeder Core besitzt zudem einen dedizierten 512 KByte großen L2-Cache.
- SYSmark2007 Preview - Overall
Der Phenom II X4 970 Black Edition setzt seine um drei Prozent gesteigerte Taktfrequenz gegenüber der 965er Black Edition in eine entsprechend höhere System-Performance um. Der Phenom II X6 1055T (Hexa-Core / 2,8 GHz) liegt knapp hinter dem Phenom II X4 970 (Quad-Core / 3,5 GHz). Die zwei zusätzlichen Kerne des Hexa-Core-Prozessors liegen meist „brach“, Multithread-optimierte Software kommt in den Workloads zu wenig vor. Die ähnliche Performance ermöglicht die Turbo CORE Technologie des Phenom II X6 1055T – sind nur maximal drei Kerne ausgelastet, so arbeiten diese mit 3,3 statt 2,8 GHz Taktfrequenz. - SYSmark2007 Preview - Office Productivity
Bei typischen Office-Applikationen liegt das Leistungsvermögen der Multi-Core-CPUs meist brach. Der Phenom II X4 970 Black Edition mit vier Kernen und 3,5 GHz Taktfrequenz muss deshalb den Phenom II X6 1090T vorbeiziehen lassen. Sind maximal drei Kerne unter Auslastung, wie meist in diesem Szenario, lässt Turbo CORE drei Kerne mit 3,6 GHz arbeiten. - SYSmark2007 Preview - E-Learning
Zwei Kerne genügen in diesem Szenario – der Core i5-661 kommt fast an das Leistungsvermögen des Hexa-Core-Modells Core i7-980X heran. Bei zu vielen Kernen bremst bei diesem Workload das zusätzliche Thread-Switching zwischen den Cores. - SYSmark2007 Preview - Video Creation
Bei der Videobearbeitung werden alle Kerne der Prozessoren nur partiell genutzt. Das Thread-Switching durch die zusätzlichen Kerne des Core i7-980X verursacht bei vielen Teilen des Workloads zusätzlich Overhead gegenüber dem Quad-Core-Extreme 975, der etwas schneller ist. Durch das zusätzliche Hyper-Threading arbeitet der Core i7-980X mit 12 Threads – zuviel für diesen Workload. Bei AMD überholt der Phenom II X6 1055T ( 6 Threads) allerdings den 965er Quad-Core-Phenom ab – hier ist der Overhead weniger ausgeprägt als bei 12 Threads. - SYSmark2007 Preview - 3D Modeling
Intels teure Extreme Editions liegen wieder in Führung. Allerdings liegen die vielen Kerne (plus Hyper-Threading) der CPUs meist brach. Deshalb positioniert sich auch der Core i5-661 mit Dual-Core-Technologie (plus Hyper-Threading) über dem Niveau des Phenom II X6 1090T. Die neue AMD Phenom II X4 970 Black Edition setzt seine dreiprozentige Taktfrequenzerhöhung (von 3,4 auf 3,5 GHz) gegenüber dem 965er wieder in entsprechend mehr Rechenleistung um. Durch die nur partielle Hexa-Core-Auslastung bleibt auch der Phenom II X6 1055T und überwiegenden Turbo-CORE-Einsatz (3,4 GHz) knapp hinter der 970er Black Edition. - PCMark Vantage - Overall
AMDs Phenom II X6 1055T liegt knapp hinter dem Phenom II X4 970 Black Edition. Zwar arbeiten die Programme parallel, die einzelnen Anwendungen nutzen aber kein massives Multithreading. - PCMark Vantage - Communications
Massives Multitasking, bei dem die parallelen Programme auch unter Last sind, findet in diesem Szenario nicht statt. Aber durch die Verschlüsselungs- und Entpackungs-Workloads profitieren der Core i7-980X Extreme und der Core i5-661 sehr gut von ihrem neuen AES-Befehlssatz – ohne angepasste Software. Der Phenom II X4 970 Black Edition positioniert sich als beste AMD-CPU auch vor dem Hauptkonkurrenten Intel Core i5-760. - PCMark Vantage - Productivity
Büroübliche Arbeiten erledigt der Phenom II X4 970 Black Edition zwar anständig, der Konkurrent Core i5-760 ist hier aber wieder schneller. - SunGard ACR 3.0 - Monte Carlo - Calculation Time
Bei der Multithread-optimierten Monte-Carlo-Simulation nutzt der Phenom II X6 1055T seine sechs Kerne voll aus. Gegenüber dem Phenom II X4 970 Black Edition mit 3,5 GHz arbeitet der 3,4-GHz-Hexa-Core-AMD-Prozessor 18 Prozent schneller. Turbo CORE ist durch die Auslastung aller Kerne nicht aktiv – die Taktfrequenz des Phenom II X6 1055T bleibt bei 2,8 GHz. Der Phenom II X4 970 Black Edition schlägt knapp Intels Quad-Core-CPU Core i5-760. - CINEBENCH 10 - Rendering One CPU
Beim Rendering wird jetzt nur ein Prozessorkern verwendet. Die Top 4 in der Rangliste arbeiten durch ihren Turbo Mode mit bis zu 3,6 GHz Taktfrequenz. Auch AMDs Topmodell, der Phenom II X6 1090T Black Edition, erhöht durch Turbo CORE die Taktfrequenz von 3,2 auf 3,6 GHz. Entsprechend setzt sich die Hexa-Core-CPU auch knapp vor den 3,5-GHz-Quad-Core-Prozessor Phenom II X4 970 Black Edition. Der Phenom II X6 1055T erhöht den Takt durch Turbo CORE von 2,8 auf 3,3 GHz und liegt entsprechend knapp hinter der 965er Black Edition. - CINEBENCH 10 - Rendering Multiple CPUs
Jetzt nutzt CINEBENCH alle verfügbaren Prozessorkerne. Der Phenom II X6 1055T mit Hexa-Core überholt jetzt den Core i5-760 mit Quad-Core sowie auch den Phenom II X4 970 Black Edition. Ein Klasse für sich ist der Core i7-980X, der insgesamt zwölf Thread parallel verarbeitet. Der Core i7-920 überholt jetzt trotz geringerer Taktfrequenz durch sein zusätzliches Hyper-Threading auch den Core i5-760. - CINEBENCH 11.5 - Rendering One CPU
Wird nur ein Prozessorkern verwendet, so liegen das Dual-, Quad- und Hexa-Core-Modell von Intel auf einem Niveau. Durch den Turbo Mode arbeiten alle mit 3,6 GHz Taktfrequenz. Auch AMDs Phenom II X6-CPUs arbeiten mit Turbo CORE. Entsprechend liegt der 1055T (2,8 GHz Grundtaktfrequenz) mit 3,3 GHz knapp hinter dem 3,4-GHz-Quad-Core-Modell Phenom II X4 965 und der 1090T (3,2 GHz Grundtaktfrequenz) mit 3,6 GHz vor dem 970er (3,5 GHz). - CINEBENCH 11.5 - Rendering Multiple CPUs
Werden alle Kerne genutzt, so arbeitet der Phenom II X6 1055T 21 Prozent schneller als das Quad-Core-Modell Phenom II X4 970 Black Edition. Damit schafft AMDs Hexa-Core-Prozessor die Renderleistung von Intels Core i7-920 (Quad-Core plus Hyper-Threading). - 3ds Max 2010 - SPECapc for 3ds Max - Rendering - Scene Space_Flyby
Beim Rendering setzt der Phenom II X6 1055T seine sechs Kerne gewinnbringend ein und setzt sich vor dem Phenom II X4 970 Black Edition. AMDs Quad-Core-CPU kann sich dagegen knapp gegen Intels Core i5-760 durchsetzen. Der Athlon II X4 620 (2 MByte L2-Cache) fällt gegenüber dem Phenom II X4 910e (2 MByte L2-Cache plus 6 MByte L3-Cache) etwas zurück. Die Größe des Render-Workloads ist hier maßgebend, ob die Puffer langsame Speicherzugriffe weitgehend abfangen können. - 3ds Max 2010 - SPECapc for 3ds Max -Rendering - Scene Underwater_Escape
Bei diesem Render-Workload wird vermehrt Speicher benötigt. Entsprechend überholt der Core i5-760 (8 MByte L3-Cache) den Phenom II X6 1055T (6 MByte L3-Cache). Auch der Phenom II X4 910e zieht dem Athlon II X4 620 (kein L3-Cache) etwas deutlicher davon. - Apple iTunes 8.2 - convert wav to mp3
Beim Konvertieren nutzt iTunes nur zwei Threads. Entsprechend setzt der Phenom II X6 1090T hier seine Turbo CORE-Technologie (erhöht von 3,2 auf 3,6 GHz) ein und setzt sich vor dem 3,5-GHz-Quad-Core-Prozessors Phenom II X4 970 Black Edition. - iTunes 8.2 - HD-Video to iPod-iPhone
Wie beim Audio-Enkodieren nutzt iTunes nur zwei Threads. - SPECviewperf 10 - Pro/ENGINEER
Multi-Core nutzt hier nichts. Dafür profitieren CPUs, denen hohe Speicherbandbreiten und Taktfrequenzen zur Verfügung stehen. Mehr Cache nutzt deshalb nur wenig. Die Core-i7-900-CPUs sind bei diesem Benchmark durch ihre drei Speicher-Channels im Vorteil. Entsprechend überholt auch der Core i7-920 trotz geringerer Taktfrequenz den Core i7-870, dem nur zwei Speicher-Channels zur Verfügung stehen. - 3DMark Vantage - Overall
Das Gesamtergebnis des Benchmarks setzt sich aus einer Grafik- und CPU-Wertung zusammen. - 3DMark Vantage - GPU
Die extrem aufwendigen Grafikszenarien von 3DMark Vantage bringen die verwendete GeForce GTX285 an ihr Limit. Unterschiedliche Prozessoren erwirken nur geringe Unterschiede in der Grafik-Performance. - 3DMark Vantage - CPU
Bei den AI- und Physics-Berechnungen setzt sich der Core i7-980X Extreme durch seine sechs Rechenkerne deutlich an die Spitze. Ein Teiltest des CPU-Szenarios (CPU-Test 2) lastet die Kerne extrem aus. So erreicht der Core i7-870 bei deaktivierten Hyper-Threading (HT) 49235 Punkte. Entsprechend überholt bei dem Multithread-Test der Core i5-750 (kein HT) auch den Core i7-920 (mit HT). Der Phenom II X6 1055T liegt nur knapp vor dem Phenom II X4 970. Während die Hexa-Core-CPU im ersten Teiltest 21 Prozent schneller ist als der 970er, liegen beide Prozessoren im zweiten Teiltest gleichauf. Der Phenom II X6 hat in unserer Testkonfiguration hier ein Problem. - Crysis - 800x600 Low Quality - Mittlere fps - AA off
Bei der niedrig eingestellten Grafikqualität werden die Prozessoren am stärksten belastet. Der Core i7-980X Extreme kann sich auch deutlich vom vierkernigen Core i7-975 Extreme absetzen. AMDs Phenom-Modelle liegen chancenlos zurück. - Crysis - 1024x768 Medium Quality - Mittlere fps - AA off
Unverändert liegen Intels Core i5- und Core i7-Prozessoren in Führung. AMDs Phenom-Topmodelle liegen auf einem Leistungsniveau. Wie sich der L3-Cache hier auswirkt, zeigt sich ebenfalls bei den AMD-CPUs: Der Athlon II X4 620 ohne L3-Cache erreicht bei der 1024er Auflösung 13 Prozent geringere Frameraten als der Phenom II X4 910e mit 6 MByte L3-Cache. - Crysis - 1280x1024 High Quality - Mittlere fps - AA off
Die Unterschiede zwischen den CPUs minimieren sich bei der hohen Auflösung und hohen Detail-Einstellung – mit den Extreme Editions weiterhin in Führung. - Energieverbrauch Plattform - Leerlauf -Energieschema Höchstleistung
Läuft nur der Windows-Desktop ohne CPU-Belastung, so liegen die vier Socket-AM3-CPUs mit 125 Watt TDP (1055T, 1090T, 965 B.E. und 970 B.E.) ungefährt auf einem Niveau. Der 65-Watt-Prozessor Phenom II X4 910e zeigt sich schon deutlich genügsamer. Beim verwendeten Energieschema „Höchstleistung“ nutzen die CPUs ihre Powermanagment-Features wie Cool’n’Quiet (AMD) und SpeedStep (Intel) nicht. - Energieverbrauch Plattform - Leerlauf - Energieschema Ausbalanciert
Bei den Intel-CPUs sinkt der Energiebedarf im Leerlauf mit SpeedStep nur marginal, weil bei den Prozessoren bereits andere Powersave-Technologien greifen. SpeedStep hilft bei den Intel-CPUs Energie zu sparen, wenn die Prozessorauslastung im Bereich von 10 bis 50 Prozent liegt. AMDs Athlon-II- und Phenom-II-Modelle sparen mit Cool’n’Quiet jedoch deutlich Energie – die 970er Black Edition spart sogar gut 30 Watt. - Energieverbrauch Plattform - Volllast - Rendering
Unter Last benötigt die Socket-AM3-Plattform Gigabyte 890GPA-UD3H mit dem Hexa-Core-Prozessor Phenom II X6 1055T trotz zweier zusätzlicher Kerne weniger Energie als mit dem Phenom II X4 965 und 970. Alle CPUs sind mit 125 Watt TDP spezifiziert. Der 1055T reizt seine TDP-Einstufung jedoch weniger aus. - Energieverbrauch Plattform - Volllast - Crysis 1280x1024 High
Bei hoher Grafiklast wird die Rechenkraft der Hexa-Core-Prozessoren Phenom II X6 1055T und 1090T - und somit auch dessen TDP - nicht voll ausgenutzt. Entsprechend agieren AMDs Hexa-Core-CPUs sogar etwas sparsamer als der Phenom II X4 965 und 970, deren vier Kerne höher ausgelastet sind.
AMD stuft den Phenom II X4 970 Black Edition mit einem TDP-Wert von 125 Watt ein. Damit liegt der 3,5-GHz-Prozessor auf einem Niveau mit dem 965er oder dem Phenom II X6 1055T (Produktnummer HDT55TFBK6DGR). Die Fertigung de Phenom II X4 970 Black Edition erfolgt weiterhin in AMDs 45-nm-Technologie. Durch sein Label "Black Edition" besitzt der Phenom II X4 970 auch keinen festen Multiplier und lässt sich somit leicht übertakten. Der TDP-Wert von 125 Watt wird dann allerdings schnell überschritten.