Intel Xeon X7460 mit sechs Kernen und 25 MByte Cache
Test: Erste 6-Core-CPU von Intel
In der Domäne von Systemen mit vier oder mehr x86-Prozessoren agiert AMD seit dem Debüt des Opteron äußerst konkurrenzfähig gegen Intel. Das Konzept mit den flexiblen HyperTransport-Schnittstellen sowie den Speicher-Controllern in der CPU erwirkt in Mehrwegesystemen besonders bei speicherintensiven Szenarios Vorteile.
Nicht ohne Grund beschreitet Intel mit der Nehalem-Architektur diesen erfolgversprechenden Pfad in Bälde ebenfalls. Doch im Xeon-MP-Segment, also für Systeme mit vier oder acht Prozessoren, wird mit Nehalem EX erst in der zweiten Jahreshälfte 2009 der Architekturschwenk vollzogen.
Neu: Test von Intels Xeon-5600-Serie mit Hexa-Core für 2-Sockel-Server |
Im September 2007 konnte Intel mit der Caneland-Plattform und den Xeon-7300-Prozessoren bereits Boden auf AMD gut machen. Die Quad-Core-Xeons mit 65-nm-Core-Architektur müssen sich allerdings mit einem „klassischen“ FSB1066 begnügen. Die Kommunikation zwischen den CPUs und zum Speicher erfolgt über den Chipsatz. Um unnötigen Busverkehr zu vermeiden, verfügen die Xeon-7300-Topmodelle über 8 MByte L2-Cache. Der Clarksboro-Chipsatz 7300 arbeitet zusätzlich mit einem 64 MByte fassenden Snoop-Filter-Cache. Dieser Puffer im Chipsatz soll Traffic aus dem Bus filtern und somit die FSB-Auslastung ebenfalls reduzieren.
- Der 6-Core-Prozessor Xeon X7460 „Dunnington“ für den Sockel mPGA604 setzt auf Intels 45-nm-Penryn-Architektur. Die 2,66-GHz-CPU besitzt 9 MByte L2-Cache sowie 16 MByte L3-Cache.
- Der Xeon X7460 (links) mit seinen sechs Kernen benötigt etwas mehr Platz als die Xeon-5400-Serie (rechts) mit Quad-Core.
- Die sechs Kerne des Dunnington-Xeons sind in drei Dual-Core-Segmente mit je eigenem 3-MByte-L2-Cache aufgeteilt. Alle Cores können auf den gemeinsamen 16 MByte großen L3-Cache zurück greifen.
- Der Xeon 7400 mit sechs Kernen basiert auf der aktuellen 45-nm-Penryn-Architektur. Die Vorgängermodelle Xeon 7300 werden noch im 65-nm-Verfahren produziert.
- Die neue Xeon-7400-Serie setzt unverändert zum Xeon 7300 auf den Socket mPGA604.
- Rackserver wie der Intel S7000FCUR mit vier CPUs sind das Einsatzgebiet der Xeon-7400-Serie.
- Um einen sicheren Betrieb der vier 6-Core-Xeons zu gewährleisten, bietet der Intel Server S7000FCUR zwei redundant ausgelegte Netzteile.
- Im 4-Sockel-Server Intel S7000FCUR sind die vier Prozessoren unter großen passiven Kühlern versteckt.
- Sind die Kühler entfernt, so wird der Blick auf die vier Xeon X7460 frei.
- Die vier Xeon X7460 sind über vier FSBs mit dem Chipsatz Intel 7300 (links unter dem Kühler) verbunden.
- Das 4-Sockel-Mainboard mit dem 7300er Chipsatz steuert vier FB-DIMM-Channels an. Die Speichermodule sitzen auf Speicherkarten, die in das Mainboard gesteckt werden.
- Für jeden der vier Speicher-Channels gibt es eine FB-DIMM-Raisercard. Pro Karte sind acht Speichermodule möglich.
Intel betreibt viel Aufwand, um bremsende Zugriffe auf den Arbeitsspeicher zu vermeiden. Jetzt wird der Aufwand nochmals erhöht: Für die aktuelle Caneland-Plattform gibt es die neuen Xeon-7400-Prozessoren. Die CPUs arbeiten mit sechs Kernen, 9 MByte L2-Cache sowie zusätzlich 16 MByte L3-Cache. Alles vereint Intel auf einem riesigen Siliziumplättchen.
Im TecChannel-Testlabor tritt Intels neuer 6-Core-Prozessor Xeon X7460 mit 2,66 GHz Taktfrequenz gegen den Vorgänger Xeon X7350 mit 2,93 GHz sowie AMDs Opteron 8356 mit 2,3 GHz Taktfrequenz in 4-Sockel-Systemen an. Wir überprüfen die Performance bei Integer- und Floating-Point-Anwendungen mit massivem Arbeitsspeicherbedarf bis 48 GByte. Die Geschwindigkeit bei Java-Applikationen wird ebenso untersucht wie die Energieeffizienz der 4-Sockel-Systeme.