10-Gigabit-Ethernet

PMD/PMA

Bei den Festlegungen der physischen Schnittstellen für 10-Gigabit-Ethernet musste eine Vielzahl von Kompromissen eingegangen werden. Entsprechend waren lange Zeit noch verschiedenste Realisierungen im Gespräch. Vor dem Hintergrund künftiger technischer und kommerzieller Entwicklungen galt es zu entscheiden, ob mehr Aufwand bei der Realisierung der Laserstrecke oder bei der digitalen Signalverarbeitung zu treiben ist.

Bei einer einfacheren Laserstrecke fällt ein entsprechend höherer Aufwand für Fehlererkennung und -korrektur an. Dennoch wählte man schließlich diese Variante - mit gutem Grund: Die zur digitalen Signalverarbeitung eingesetzten CMOS-Schaltkreise lassen sich skalieren, was zukünftig Kostenvorteile verspricht. Die Lasertechnik bietet diese Möglichkeit dagegen nicht. Dennoch war ursprünglich auch ein Multi-Level Analog Signaling (MAS) im Gespräch, wie es ähnlich bei 1000Base-T mit fünf möglichen Übertragungspegeln zum Einsatz kommt. Allerdings konnte sich der Vorschlag schließlich nicht durchsetzen.

Die jetzt festgelegten Realisierungen prägt vor allem das Bestreben, vorhandene Glasfasermedien möglichst unverändert zu nutzen. Dafür stehen sowohl Wavelength Division Multiplexing als auch serielle Übertragungsmechanismen zur Verfügung.