10-Gigabit-Ethernet

Physical Medium Dependent

Zur Übertragung via Glasfaser verwendet 10-Gigabit-Ethernet die drei gängigen "optischen Fenster" bei 850, 1310 beziehungsweise 1550 Nanometer.

Als Kosten sparende Variante bietet sich die Übertragung bei 850 nm (Abkürzung "S") an. Hier kommt nicht nur die relativ preiswerte Multimode-Fiber, sondern auch ein kostengünstiger Laser des VCSEL-Typs (Vertical Cavity Surface-Emitting Laser) zum Einsatz. Er bietet den Vorteil, sich ohne zusätzliche Kühlung betreiben zu lassen. Allerdings erreicht er mit etwa 0,35 mW nur eine mäßige Leistung. Im Zusammenspiel mit der relativ großen Dämpfung auf der Faser (rund 3,5 dB/km) können nur Entfernungen bis 300 m überbrückt werden.

Bei einer Wellenlänge von 1310 nm (Abkürzung "L") kann die Übertragung sowohl via Multimode- (MMF) als auch über Single-Mode-Fiber (SMF) erfolgen. In der MMF-Variante kommt ein Fabry-Perot-Laser zum Einsatz, die SMF-Spielart operiert mittels eines Distributed-Feedback-Lasers. Beide Typen erzielen Leistungen im Bereich von rund 6 mW. Damit lassen sich in Kombination mit der geringeren SMF-Dämpfung von 0,5 dB/km Übertragungsdistanzen bis 15 km erreichen.

Ähnliche Lasertypen arbeiten in der 1550-nm-Variante (Abkürzung "E"). Sie kommen auch in SONET/SDH-Systemen zur Anwendung. Die Leistung liegt mit etwa 10 mW noch einmal deutlich höher. Dafür gilt es jedoch, eine größere Dispersion in Kauf zu nehmen oder alternativ spezielle und damit teure Medien (Dispersion Shifted Fiber - DSF) einzusetzen. Entfernungen von 50 km und mehr werden hier überbrückt.