Energiespeicher für Smartphones und Notebooks

Aktuelle und zukünftige Akkutechnologien

Der Memory-Effekt

Ein typisches negatives Merkmal von Nickel-Cadmium-Akkus ist der so genannte "Memory-Effekt". Diese Eigenschaft hängt mit dem verwendeten Cadmium an der negativen Elektrode zusammen, denn das Material neigt unter bestimmten Bedingungen zur Kristallbildung.

Dieses Phänomen tritt auf, wenn der Akku vor der vollständigen Entladung wieder aufgeladen wird. Als Folge der Auskristallisierung verringert sich die Kapazität des Akkus und liefert weniger Spannung an der entsprechenden Stelle der Entlade-Kennlinie (Memory-Effekt). Der Akku kann dann ein Gerät nicht mehr über die gesamte Zeitspanne seiner Betriebsdauer mit genügend hoher Spannung versorgen, denn das Gerät schaltet beim Erreichen der Geräteabschaltspannung vorzeitig ab (siehe Bild: Memory-Effekt). Auch zu geringe Ladeströme jenseits der Spezifikationen führen zum unerwünschten Memory-Effekt.

Diese negative Eigenschaft der NiCd-Zellen ist reversibel. Durch ein mehrmaliges definiertes Entladen mit einem geringen Strom bis zur vorgeschriebenen Entladespannung und anschließendem Laden lässt sich der Memory-Effekt beseitigen. Dabei sind spezielle Akkuladegeräte mit Refreshing-Funktion hilfreich. Diese prozessorgesteuerten Akkulader können den aktuellen Ladezustand eines Akkus ermitteln und ein entsprechendes Ladeprogramm - auch für vorgeschädigte Akkus - mit den notwendigen Parametern starten. Nach dieser Prozedur erreicht der NiCd-Akku wieder seine volle Nennkapazität.