Bootmanager im Test

Update: LILO 22.5.7

Jede neuere Linux-Distribution enthält einen Bootmanager, Linux Loader oder kurz LILO. Das Programm ist natürlich Freeware unter BSD-Lizenz. Außer Linux kann LILO auch beliebige andere Betriebssysteme starten. Andererseits erfolgt die Konfiguration ausschließlich über die Kommandozeile und die Textdatei /etc/lilo.conf.

Der ausführliche englische Hilfetext geht auf alle Details rund um den Bootprozess und den Umgang mit LILO ein. Einsteiger werden damit aber ihre liebe Not haben. Die Einrichtung von LILO im MBR mit mehreren Betriebssystemen, die jeweils bestimmte Partitionen verstecken müssen, erfordert einiges Hirnschmalz. Dafür gibt es auch kaum Grenzen. Das Utility kann etwa erste und zweite Festplatte miteinander vertauschen, so dass sich auch Microsoft-Betriebssysteme von der zweiten Platte starten lassen. Zudem kann das Programm Linux (und andere geeignete Betriebssysteme) von einer Partition jenseits der magischen 1024-Zylinder-Grenze (8 GByte) booten.

Wer sich nicht mit den Parametern in lilo.conf herumschlagen will, kann zu Oberflächen wie KLILO greifen. Allerdings stehen hier nicht alle Optionen von LILO zur Verfügung.

Da LILO die exakte Sektorposition der Bootdateien von Linux enthält, muss bei Änderungen am Kernel jeweils der Bootcode neu erzeugt werden. Ansonsten führt das Starten mit dem Linux Loader zum Absturz. Unsere Testaufgaben bewältigt das Tool aber ohne Probleme. Einziger Aussetzer bleibt die fehlende Option, die Partitionsfolge im MBR zu ändern.

Fazit: An der Leistung und Dokumentation gibt es bei LILO nichts auszusetzen. Die Bedienung über Kommandozeile und Konfigurationsdatei ist aber eine umständliche und fehlerträchtige Sache.

Quickinfo

Produkt

LILO 22.5.7

Hersteller

John Coffman

Preis

Freeware (BSD-Lizenz)

Download

312 KByte, http://freshmeat.net

Systemvoraussetzungen

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Betriebssystem

Linux

Weitere Infos und die komplette Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.