Belastung durch Stress und mangelnde Anerkennung

Das Leiden der IT-Mitarbeiter

Im Team über Stress reden

Frage: Wie geht Ihre Studie weiter?

Kämpf: Die Analyse-Phase ist abgeschlossen. Jetzt starten wir in Firmen Pilotprojekte zur innovativen Gesundheitsförderung. Ein Ansatz ist es zum Beispiel, die individuelle Stress- und Belastungssituation zum regulären Thema in Team-Sitzungen zu machen. Es gehört dann zur Tagesordnung, dass jeder sagt, wie es ihm mit Blick auf seinen aktuellen Stress-Level gerade geht. Das kann ein gutes Mittel sein, Belastungen überhaupt transparent zu machen. Die Teams müssen dabei lernen, mit Belastungen gemeinschaftlich und solidarisch umzugehen. Unter hohem Arbeitsdruck kann ein Team dein „größter Feind" sein, es kann zu Gruppenzwang und Mobbing kommen. Auf der anderen Seite erweisen sich jedoch funktionierende Teams mit einem kollegialen Miteinander als die wichtigste Ressource, die dem einzelnen bei hohen Arbeitsbelastungen hilft.

Projekt DIWA-IT

Bei dem Forschungsprojekt „Demografischer Wandel und Prävention in der IT" (DIWA-IT) geht es darum, wie Beschäftigte in der IT-Branche trotz ihrer hohen Belastung gesund bleiben können. An dem vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekt sind das „Institut Arbeit und Qualifikation an der Universität Duisburg/Essen (IAQ)“, das „Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. – ISF

Was die Führungskräfte angeht: Es ist wichtig, auch sie als Belastete wahrzunehmen. Der nächste Schritt ist Empowerment: Ein Manager muss handlungsfähig gemacht werden, nach oben zurück funken zu können: Mein Team ist ausgelastet – ohne deswegen negative Konsequenzen erwarten zu müssen.

Das Interview mit Tobias Kämpf führte unsere Schwesterpublikation CIO.