Datenverluste vermeiden

Die richtige Backup- und Recovery-Strategie

Ablöseprozess durch viele Momentaufnahmen

Das klassische Backup wird langsam durch Snapshots und Replikation abgelöst - das zumindest sagt das Analystenhaus Gartner voraus und beruft sich dabei auf aktuelle IT-Trends wie Virtualisierung und Filesharing. Deshalb rücken gegenüber den üblichen RAID und SAN sogenannte NAS-Systeme (Network Attached Storage) in den Fokus der Marktforscher. Als Vorteil der Snapshots beschreiben die Analysten deren hohe Skalierbarkeit. Zudem ließen sich die Daten leichter vom Applikationsserver abgekoppelt speichern, was Ressourcen schont. Der oftmals rechenintensive Prozess des Komprimierens und Deduplizierens von Daten werde auf ein Minimum beschränkt. IBM-Experte Weingand bestätigt die Aussagen von Gartner: deduplizierbare Daten würden durch die Möglichkeit der Online-Komprimierung von Datenbanken wie DB2, Oracle und SAP Hana tatsächlich abnehmen.

Um einem Datenverlust durch Hardwarefehler oder Überschreiben zu vermeiden, sollten für die Momentaufnahmereplikation wie beim klassischen Backup immer mindestens zwei physisch voneinander getrennte Speicherorte gewählt und periodische Kopien auf Band vorgenommen werden. Weingand macht an zwei Beispielen deutlich, wie wichtig das sein kann: Google und ein namhafter Cloud-Anbieter hätten beide ihre B&R-Strategie hinsichtlich RPO, RTO und Zugriffszeiten durch Snap-Backups optimiert. Google habe ein Offline-Sicherungssystem mit TapeStorage bewahrt und kaum mit Ausfällen zu kämpfen, der Cloud-Anbieter hingegen wegen eines fehlenden "Offline"-Backup-Tiers schon häufiger Datenverluste erlitten.

Aufwertung von B&R durch Indizierung

HP-Manager Meier widerspricht seinem Kollegen und den Gartner-Analysten - aus offensichtlichen Gründen. Die beste Reduktion von Backup-Datenmengen könne mit einer einheitlichen Deduplizierungstechnik wie HP StoreOnce erreicht werden. Die Lösung stelle sich als Architektur zur unternehmensweiten Deduplizierung dar, welche die gesamte Infrastruktur nutze. Dies schließe Applikations-, Media- und Backup-Server ebenso ein wie die Clients oder "Targets". Da die Daten alle indiziert, klassifiziert und einer weiteren Nutzung zugänglich gemacht werden, erwarte HP eine Aufwertung von Backup und Recovery durch entsprechende Lösungen, wie etwa durch die Autonomy-IDOL-Technologie im HP Data Protector oder im HP LiveVault, so Meier.

HP sieht sich mit dem HP Data Protector im Wettbewerb mit Symantec (NetBackup), EMC (NetWorker), IBM (TSM) und Commvault (Simpana). Weingand meint indes, dass kaum ein Mitbewerber das breite Portfolio von IBM aufweisen könne. Das bestehe nämlich aus der Backup-Software (TSM), Disk-Hardware mit integrierten Snap- und FlashCopy-Backup-Funktionen, dem dazugehörigen TSM-FlashCopyManager und Backup-Hardware aus VTL, Datenceduplizierung, Bandlaufwerken und Libraries.