WAN in Unternehmen

Die wichtigsten Verfahren zur WAN-Optimierung

Caching und Protokoll-Optimierung

Einen ähnlichen Ansatz verfolgt das Caching. Hier sollen nur noch die Informationen übertragen werden, die wirklich geändert wurden. Der Rest wird lokal, etwa in einer Zweigstelle, im Cache vorgehalten. Ein Beispiel hierfür könnte der Briefkopf der Geschäftskorrespondenz sein. Da sich das Firmenlogo nicht ständig ändern wird, kostet es nur unnötig Bandbreite, wenn es mit jedem Dokument erneut übertragen wird. Das Gleiche gilt etwa für Web-Seiten oder Intranet-Applikationen, bei denen die Eingabemaske oder andere Seiteninhalte statisch sind. Ebenso profitieren Anwendungen, die als SaaS konzipiert sind, von diesem Verfahren. Neben dem Objekt-Caching, das auf der Ebene von Bildern, Dateien oder Textbausteinen arbeitet, existiert noch das Byte-Caching. Hier versuchen die Appliances, Datenmuster auf Bitebene zu erkennen und zu optimieren. Diese Datensequenz wird dann auf beiden Seiten einer Verbindung im Cache gespeichert. Soll die Sequenz später erneut übertragen werden, dann sendet die Appliance nur noch einen Platzhalter (Token) für das Datenmuster. Der Vorteil am Caching ist, dass es protokollunabhängig und bidirektional funktioniert.

Eine Untergruppe der Caching-Ansätze sind die WAFS-Produkte (Wide Area File System). Ihr Ziel ist es, den Datenaustausch zwischen Rechenzentren und Zweigstellen zu beschleunigen, indem sie Daten in einem Cache (meist größere Plattensysteme) vorhalten und Veränderungen etwa erst zu Zeiten mit wenig Verkehr übertragen.

Mehr Leistung: Werden bei “geschwätzigen“ Protokollen wie CIFS die Bestätigungspakete im LAN gehalten, lässt sich damit die Latenzzeit im WAN reduzieren und so die Performance steigern. (Quelle: Riverbed)
Mehr Leistung: Werden bei “geschwätzigen“ Protokollen wie CIFS die Bestätigungspakete im LAN gehalten, lässt sich damit die Latenzzeit im WAN reduzieren und so die Performance steigern. (Quelle: Riverbed)

Geschwätzigen Protokollen wie CIFS geht es bei der Protokolloptimierung an den Kragen. Hierbei wird entweder unnötiger Overhead entfernt oder das Sendeverhalten verbessert. Viele Protokolle entstanden noch zu Zeiten, als selbst im LAN eine störungsfreie Übertragung nicht selbstverständlich war. Deshalb transferieren sie ihre Informationen lediglich seriell, also nacheinander, und warten jeweils auf eine Bestätigung der Gegenstelle, ob diese das Paket fehlerfrei erhalten hat. Auf langen Verbindungen wie etwa von Europa nach Asien führt dies zu langen Antwortzeiten und damit einer trägen Reaktion der Applikationen. Die heutigen Übertragungsmedien sind wesentlich zuverlässiger, so dass diese Bestätigungen eigentlich unnötig sind. Deshalb werden im Zuge der Protokolloptimierung mehrere Pakete parallel übertragen, was die Antwortzeiten erheblich verkürzt.