WAN in Unternehmen

Die wichtigsten Verfahren zur WAN-Optimierung

Traffic Shaping, Bandbreiten-Management und Multimedia-Optimierung

Das Traffic Shaping und Bandbreiten-Management setzt den Hebel bei den Applikationen selbst an. Mit Hilfe des Traffic Shaping sollen bestimmte Muster im Datenstrom erkannt werden und ihre Übertragung, wenn sie etwa zu unerwünschten Applikationen gehören (etwa Bittorrent oder Youtube), geblockt werden. Das Bandbreiten-Management definiert dagegen Regeln, wann welche Applikation wie viel Übertragungsressourcen verbrauchen darf. Für VoIP könnte etwa eine Mindestbandbreite definiert werden, um sicherzustellen, dass mindestens zehn gleichzeitige Telefonate von einer Niederlassung geführt werden können. Anderen eher unwichtigen Anwendungen, etwa dem Surfen im Web, wird eine maximale Bandbreite zugewiesen, um zu verhindern, dass sie Netzkapazität auf Kosten geschäftskritischer Applikationen belegen. Ebenso ist eine Priorisierung realisierbar, um etwa dem VoIP-Verkehr vor dem Mail-Abruf den Vorzug zu geben. Das Prinzip ähnelt dem Multi Protocol Label Switching (MPLS), wie es viele Carrier offerieren. Dort wird die vorhandene Bandbreite auf mehrere Leistungsklassen aufgeteilt, denen eine bestimmte Dienstegüte und damit Priorität zugeordnet ist. Während MPLS nur Klassen priorisiert und diesen die Applikationen zugeteilt sind, können beim Bandbreiten-Management einzelne Anwendungen differenziert bevorzugt werden.

An Bedeutung gewinnt in jüngster Zeit das Thema Multimedia-Optimierung. Durch IP-TV, die Verwendung von Videokursen und Videokonferenzen, verschlingen diese Datenströme immer mehr Ressourcen. Eine Methode, um die übertragene Datenmenge in den Griff zu bekommen, ist das Splitstreaming. Statt den gleichen Videostream an mehrere User gleichzeitig zu übertragen, wird nur ein Stream an eine Zweigstelle geschickt. Erst dort erfolgt dann die Verteilung an die verschiedenen User. Während sich dieses Verfahren für Videoansprachen oder aktuelle Nachrichten anbietet, ist das Multimedia-Caching eher für Schulungs- und Trainingvideos geeignet. Lädt ein User das erste Mal ein Video herunter, wird es vor Ort im Cache gespeichert. Greift später ein Kollege auf den gleichen Film zu, ist keine erneute Übertragung erforderlich.

Letztlich gibt es kein Patentrezept für das optimale Verfahren zur WAN-Optimierung. Meist wird eine Kombination aus den unterschiedlichen Techniken zum Ziel führen.