So werden Sie über den Tisch gezogen

Die zweifelhaften Tricks der DSL- und Mobilfunkanbieter

Preissenkung - aber ohne Sie

Ändert der Provider die Tarife, kann das Internet-Surfen im Ausland teuer werden.
Ändert der Provider die Tarife, kann das Internet-Surfen im Ausland teuer werden.
Foto: Telekom AG

Treue sollte sich lohnen - könnte man meinen. Schließlich verursachen langjährige Kunden (egal ob DSL oder Mobilfunk) keine Kosten in Form von subventionierten Routern oder Handys. Stimmt, diese Kunden lohnen sich für die Anbieter gleich doppelt: Zum einen benötigen sie keine neuen Geräte, zum anderen zahlen sie brav die alten, höheren Tarife, während unter dem Wettbewerbsdruck die Preise purzeln. Wer von diesen Preissenkungen profitieren will, muss deshalb selbst aktiv werden und bei besonders zickigen Anbietern sogar mit der Kündigung drohen. Gleichzeitig ist der Wechsel in einen neuen, günstigeren Tarif meist mit einem Wermutstropfen verbunden: In der Regel beginnt damit eine neue Mindestlaufzeit von oft zwei Jahren.

Teurer Spaß: 15 Minuten News-Lesen im Ausland kosteten hier fast 80 Euro, weil der Provider den Datentarif umgestellt hatte.
Teurer Spaß: 15 Minuten News-Lesen im Ausland kosteten hier fast 80 Euro, weil der Provider den Datentarif umgestellt hatte.

Dass Ihnen solche Knüppel nur in den Weg geworfen werden, wenn sich der Tarif zu Ihren Gunsten ändern könnte, versteht sich fast von selbst. Erhöht der Anbieter dagegen seine Preise, dann "profitieren" Sie von dieser Segnung automatisch. So stellte ein deutscher Mobilfunkanbieter zu Jahresbeginn seine Daten-Roaming-Tarife auf den neuen Tarif "WorldData" um. Betroffen waren von der Änderung auch bestehende Verträge, die im Ausland etwa eine Abrechnung in Zehn-Minuten-Schritten vorsahen. Diese kleine Änderung wurde für einen CW-Leser zur teuren Falle. Hatte er früher für die Lektüre deutschsprachiger News-Seiten im Ausland rund acht Euro gezahlt (20 Minuten online), so flatterte ihm nun für die gleiche Leistung eine Rechnung über 120 Euro ins Haus. Im neuen, für seine "fairen Preise" beworbenen WorldData-Tarif wird nämlich der Datenverkehr in 50 KB großen Paketen abgerechnet. Da sind dann etwas über 25 MB schnell ihre fast 80 Euro wert.

Angesichts dieser Praktiken kann nur jedem Leser geraten werden, die Post der Carrier genau zu lesen. Hinter mancher bunten Werbebotschaft kann sich nämlich wie im obigen Fall eine versteckte Tarifänderung zum Nachteil des Kunden verbergen.