DSL - Schneller ins Internet

Leitungsqualität und Störungen

Ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich des Netzbetreibers liegt in der Qualität der Leitungen. Deutschland hat durch die erst kürzlich erfolgte Digitalisierung des Netzes im Gegensatz zu anderen Länder gute Chancen, hohe Bandbreiten zu ermöglichen.

Hohe Bandbreiten reagieren jedoch sensibler auf Störungen, sodass DSL-Verfahren nur unter optimalen Bedingungen den theoretischen Maximaldurchsatz erreichen. Daher stellen Angebote für Privatnutzer meist nur einen Bruchteil der möglichen Bandbreite zur Verfügung. Fehlerkorrekturverfahren und das Ausblenden gestörter Frequenzen lassen so genügend Spielraum, um dem Nutzer zumindest immer die vertraglich zugesicherte Bandbreite zu liefern. Kommt es trotzdem zu Leistungseinbrüchen, handelt es sich daher eher um eine Überlastung des verwendeten Backbones.

Um Fehler im Teilnehmeranschluss zu minimieren, nimmt der Diensteanbieter vor dem Anschluss der Hardware eine Leitungsmessung vor. Mögliche Fehlerquellen wie Stichleitungen, also verlegte Telefonkabel ohne Anschluss, werden so im Vorfeld bereits erkannt.

Auch während des Betriebs ist eine Vielzahl an Störungen möglich. Gerade Privatkunden oder kleine Firmen sollten sich auf regelmäßige Leitungsausfälle einstellen und für alle Fälle einen Notbetrieb über ISDN einplanen. Als neues Übertragungsverfahren gibt es für DSL nur wenige Spezialisten, die über die notwendige Erfahrung verfügen, um Ausfallursachen richtig zu deuten und schnell zu beheben. Auch die verwendete Hardware bietet noch keine Hilfsmittel zur Ferndiagnose und Leitungskontrolle wie es bei ISDN der Fall ist. In Notfällen ist daher oft ein Techniker vor Ort notwendig und sei es nur, um in der Vermittlungsstelle einen Neustart der Baugruppe einzuleiten.