DSL - Schneller ins Internet

Übersprechen und andere Störungen

Netzbetreiber achten bei der Bewertung von Übertragungsverfahren vor allem auf die Auswirkungen auf benachbarte Kabelstränge. Das so genannte Übersprechen bezeichnet dabei die unerwünschten Signalübertragungen bei getrennten Medien.

Um einen störungsfreien Datenfluss auch unter widrigen Umständen zu garantieren und das Übersprechen zu minimieren, müssen bestimmte Grenzwerte eingehalten werden. Bei gegenseitiger Beeinflussung von Leitungsströmen, die parallel zueinander verschickt werden, kommt es sonst bei allen Beteiligten zu Störungen bis hin zu Verbindungsabbrüchen.

In einem Kabelkanal, in dem Hunderte von Leitungen zusammengefasst werden, ist zwar jede Leitung für sich isoliert, doch eine Veränderung des Frequenzspektrums definiert auch die vereinbarte Toleranz neu.

Standleitungen nach E1 (Europa mit 2048 KBit/s) und T1 (USA mit 1544 KBit/s) haben die gravierende Einschränkung, dass ein mehrfacher Einsatz im selben Kabelstrang nicht möglich ist. Für DSL gilt diese Einschränkung nicht und ist damit ideal für den Anschluss von Privathaushalten, bei denen oft eine Vielzahl von Kabeln durch einen Strang verläuft. Dies ist jedoch nicht für alle DSL-Verfahren garantiert, und Praxiserfahrungen, die die Theorie bestätigen, werden derzeit erst gemacht. Auch vorhandene Signalquellen wie Amateurfunk oder elektrische Haushaltsgeräte dämpfen die unter optimalen Bedingungen erzielten Werte.

Ein weiterer Faktor ist die Kabeldämpfung. Kabeldämpfung steht für die Verringerung des Signalpegels in der Leitung und ist abhängig von Frequenz und Kabellänge. In Deutschland ist die Dämpfung kein großes Problem, da im Ortsnetz die durchschnittliche Entfernung zur Vermittlungsstelle nur zwei Kilometer beträgt.