Electronic Government

eGovernment: Standards, Dienste und Softwaresysteme

Alternativen zur digitalen Signatur

So gut wie nicht genutzt wird die digitale Signatur von Bürgern. Im Rahmen von eGovernment 2.0 werden deshalb gerade Alternativen ausgearbeitet. „Wir versuchen, Voraussetzungen für die Einführung elektronischer Authentifizierungsfunktionen zu schaffen, die ausreichende Sicherheit bieten und den Rechtserfordernissen entsprechen“, erklärt Andreas Polster. Diese Funktion soll die Identität des Nutzers feststellen helfen, ohne dass es einer qualifizierten oder fortgeschrittenen elektronischen Signatur nach den strengen Anforderungen des Signaturgesetzes bedarf.

„Das BMI möchte diese Authentifizierungsfunktionen künftig mit dem elektronischen Personalausweis verbinden, der bis 2009 eingeführt werden soll“, sagt Polster. Er soll neben der Funktion als Sichtausweis, als fälschungssicherer Träger biometrischer Erkennungsdaten auch ein Speichermodul zur Aufnahme der elektronischen Authentisierung oder des digitalen Signaturzertifikats enthalten.

Das Biometrie-Modul soll kompatibel zum digitalen Reisepass sein, das separate Signatur-Modul soll die qualifizierte digitale Signatur ermöglichen, stellt aber lediglich eine Option für denjenigen dar, der sie braucht.

Die Alternative zur strengen digitalen Signatur ist das Modul zur elektronischen Authentisierung. Es soll die universelle Ausweisfunktion, wie sie der übliche Personalausweis als sicheres Identifikationsdokument besitzt, auf eGovernment- und E-Business-Anwendungen im Internet übertragen. Diese elektronische ID würde zum Beispiel die Authentifizierung bei Internetauktionen oder die Eröffnung von Online-Accounts für den Nutzer sicherer und zuverlässiger machen.

Je nach Anwendung soll dabei nur ein abgestufter Zugriff auf die bereits in den heutigen Ausweisen enthaltenen Daten möglich sein. Das erlaubt es beispielsweise, sich online als volljährig ausweisen zu können, ohne dabei die Anschrift preisgeben zu müssen.