Neue Xeon-CPUs von 50 bis 120 Watt fordern Opteron

Energie-Test: Performance pro Watt bei Quad-Core-CPUs

Fazit

Die Überprüfung der Energieeffizienz macht eines sehr deutlich: Höhere Taktfrequenzen sorgen nicht für eine entsprechend höhere Performance pro Watt. Im Gegenteil, die 50-Watt-Low-Voltage-Xeons L5430 mit 2,66 GHz Taktfrequenz ermöglichen dem Server sogar eine bessere Energieeffizienz als die 3,33-GHz-Modelle. Wenn somit nicht das letzte Quäntchen Performance benötigt wird, sollten zugunsten besserer Performance/Watt-Werte energiesparende Xeons zum Einsatz kommen.

Lohnend ist auf jeden Fall der Umstieg von 65-nm-Xeon-5300-CPUs auf die aktuelle 45-nm-Generation der Xeon-5400-Serie. So bietet ein Xeon E5472 mit 3,0 GHz eine 25 Prozent höhere Performance beim Java-Workload im Vergleich zum Xeon X5356 mit ebenfalls 3,0 GHz. Zusätzlich erhöht sich die Energieeffizienz eines 2-Sockel-Servers um 48 Prozent. Die 45-nm-Xeons konsumieren deutlich weniger Energie als die Xeon-5300-Prozessoren.

Das Power-Management-Feature SpeedStep sollte sowohl bei den Xeon-5300- als auch den Xeon-5400-CPUs auf jeden Fall aktiviert sein. Besonders im Teillastbereich zwischen 10 und 50 Prozent erhöht sich mit den Energiesparfunktionen der CPUs die Effizienz um bis zu 10 Prozent – durch einen simplen Mausklick in der Systemsteuerung. Die meisten Server agieren überwiegend in diesem Teillastbereich.

Die höchste Performance pro Watt bieten die Prozessoren allerdings unter Volllast, wie die Ergebnisse von SPECpower_ssj2008 deutlich zeigen. Deshalb sollten schon aus Gründen der Energieeffizienzsteigerung unausgelastete Server durch parallel arbeitende virtuelle Maschinen mehr Arbeit bekommen.

AMDs Quad-Core-Opteron verliert im Testsystem Fujitsu Siemens RX330 S1 in der Energieeffizienz deutlich gegen den Intel-Server mit den Xeon-CPUs. Natürlich muss darauf hingewiesen werden, dass SPECpower_ssj2008 nur auf der Java-Performance der Systeme basiert. Bei anderen Workloads kommen sicherlich differierende Ergebnisse zum Vorschein – wohl aber mit der gleichen Tendenz. Allerdings arbeitete AMD ebenso an dem SPECpower-Benchmark mit wie Intel und diverse Server-Hersteller. Laut AMD werde es mit den Ende 2008 erwarteten 45-nm-Opterons „Shanghai“ aber auch von AMD selbst veröffentlichte SPECpower_ssj2008-Ergebnisse zu sehen geben.

SPECpower_ssj2008 wird aktuell noch von der Environmental Protection Agency in den USA validiert. Laut SPEC bestehen damit gute Chancen, dass der Test als Grundlage für angedachte Energy-Star-Labels bei Servern dient. (cvi)