Ethernet im Überblick

Twisted-Pair

Die Nutzung von Twisted-Pair-Kabeln stellt in einigen wichtigen Punkten eine Abkehr von den ursprünglichen Mechanismen dar:

  • Anders als in Koaxialkabeln werden Sendekanal (Transmit - Tx) und Empfangskanal (Receive - Rx) voneinander getrennt und jeweils auf einem Leitungspaar übertragen.

  • Eine Kollision wird erkannt, wenn während des Sendens auf dem Tx-Leitungspaar Pakete auf dem Rx-Leitungspaar empfangen werden.

  • Wenn zwei Teilnehmer unmittelbar miteinander kommunizieren wollen (Point-to-Point-Verbindung), dann muss der Sendekanal der einen Station mit dem Empfangskanal der anderen Station verbunden werden. Dies erfolgt mit einem so genannten gekreuzten Kabel (Crossover-Kabel).

  • Wenn mehr als zwei Teilnehmer miteinander kommunizieren wollen, dann wird ein Hub als zentrale Station benötigt. Dieser gibt die Signale, die er auf dem Rx-Leitungspaar eines Ports empfangen hat, im einfachsten Fall an allen anderen Ports auf dem Tx-Leitungspaar wieder aus. Damit kann jede Station, die an diesen Hub angeschlossen ist, die Pakete auf seinem Rx-Kanal empfangen.

  • Wichtig dabei ist jedoch, dass der Hub die Pakete nicht auf den Port der sendenden Station zurückschickt. In diesem Fall würde die sendende Station Aktivität auf dem Empfangskanal detektieren, die dann als Kollision gedeutet würde.

  • Allerdings erlaubt diese Trennung der Kanäle auch den Betrieb in einem Vollduplex-Modus, der 1997 in dem ergänzenden Standard 802.3x verabschiedet wurde. Dieser Modus basiert im Wesentlichen darauf, dass es erlaubt ist, sowohl auf dem Sende- als auch auf dem Empfangskanal zu übertragen und die Kollisionserkennung zu deaktivieren.