Grundlagen der ATM-Netzwerktechnologie

ATM-Zellengrößen

Nachdem die Vorteile einer festen Zellengröße einsichtig sind, stellt sich die Frage nach der optimalen Zellengröße. Kleine Zellen haben den Vorteil geringer Verzögerungszeit. Dafür ist bei vorgegebener Größe des Headers das Verhältnis zwischen Nutzdaten und Zellengröße schlechter als bei großen Zellen. Große Zellen sind jedoch bei kurzen Nachrichten, wie etwa Bestätigungsmeldungen, nur zu einem geringen Teil mit Nutzdaten gefüllt.

Diese Überlegungen zeigen, dass es keine optimale Zellengröße für alle Fälle gibt. Vielmehr erweisen sich bei unterschiedlichen Anwendungen auch unterschiedliche Zellengrößen als optimal. Nicht umsonst wird im Bereich der Rechnernetze mit ihren vielfältigen Anwendungen eine variable Länge der Pakete bevorzugt.

Bei der Festlegung der Größe der ATM-Zellen hat man sich an der damals wichtigsten Anwendung, der Übertragung von Telefongesprächen, orientiert. Die Kunden erwarten beim Telefonieren zumindest die vom Analognetz gewohnte Qualität. Neben dem Frequenzgang und dem Rauschanteil ist die Verzögerungszeit dabei ein entscheidender Faktor. Um die konkrete Festlegung für die Paketlänge zu verstehen, muss man jedoch etwas weiter ausholen.