Grundlagen der ATM-Netzwerktechnologie

Sprachqualität und Laufzeit

Die Sprachsignale eines Teilnehmers werden vom Telefon des Gesprächspartners zum Teil reflektiert. Der Sprecher nimmt seine Worte deshalb als zeitverzögertes Echo wahr. Dieser Effekt entsteht unter anderem dadurch, dass das Mikrofon in einem Telefonhörer auch die Signale des Lautsprechers leise mit aufnimmt und zurücksendet. Diese Echos stören normalerweise nicht. Sie tragen im Gegenteil sogar zu einem natürlichen, räumlichen Gesprächseindruck bei.

Mit steigender Laufzeit werden diese Echos allerdings zunehmend als störend wahrgenommen und beeinträchtigen ab 150 ms das Gespräch. Daher enthalten Verbindungen mit langer Laufzeit, etwa bei der Übertragung via Satellit (Latenzzeit >200 ms), in der Regel spezielle Echokompensatoren.

In den Standardisierungsgremien von ATM machten die Vertreter aus Amerika und Europa unterschiedliche Vorschläge zur Länge der Zellen. In den USA ist auf Grund der geographischen Ausdehnung der Einsatz von Echokompensatoren ohnehin erforderlich. Daher plädierten die amerikanischen Vertreter für eine Länge von 64 Daten-Bytes. Die meisten europäischen Länder setzen demgegenüber keine Echokompensatoren ein. Bei dem europäischen Vorschlag von 32 Daten-Bytes wäre die Verzögerung innerhalb der akzeptablen Zeit geblieben. Zumindest bei der Kommunikation im eigenen Landesnetz wollte man so die damals teuren Kompensatoren einsparen. Die Gremien konnten sich jedoch nicht auf einen dieser beiden Vorschläge einigen und wählten als Kompromiss den mittleren Wert von 48 Daten-Bytes.