Grundlagen der ATM-Netzwerktechnologie

ATM-Anpassungsschicht

ATM bietet einen Transport von Zellen fester Größe. Es gibt jedoch keine Garantie für die Korrektheit der übermittelten Nutzdaten. So kann es durchaus vorkommen, dass komplette Zellen unterwegs verloren gehen. Allerdings ist gewährleistet, dass die Zellen stets in der korrekten Reihenfolge ankommen. Anders als bei einer reinen Paketvermittlung kann auf der virtuellen Verbindung keine Zelle eine andere überholen.

Zwischen dem Transportdienst mit Zellen und den höheren Schichten ist eine Anpassung notwendig. Eine Anpassungsschicht (ATM Adaptation Layer, AAL) übernimmt die Umsetzung von Daten der höheren Schichten auf die ATM-Schicht.

ATM soll verschiedenartigste Dienste mit unterschiedlichen Anforderungen transportieren. Die Umsetzung kann daher nicht von einer einzigen Schnittstelle gewährleistet werden. Stattdessen existieren mehrere AAL-Typen, die jeweils für eine bestimmte Art von Dienst ausgelegt sind. Im Detail unterscheidet man bei dem AAL zwischen zwei Subschichten:

  • Convergence Sublayer (CS): Anpassung an die höheren Schichten (Konvergenzschicht).

  • Segmentation and Reassembly (SAR): Aufteilung größerer Dateneinheiten auf mehrere Zellen beim Sender (Segmentation) und Rekonstruktion (Reassembly) beim Empfänger.

Zu den Aufgaben der Konvergenzschicht gehören die Erkennung von Zellenverlusten und die Synchronisation zwischen Sender und Empfänger. Dazu benötigte zusätzliche Informationen werden in den Datenteil der ATM-Zellen eingetragen. Man kann sich dies als Minizelle, eingebettet in die ATM-Zelle, vorstellen. Es sei betont, dass dieser Prozess nur an den jeweiligen Endpunkten einer Verbindung notwendig ist. Das ATM-Netz selbst transportiert die Zellen unabhängig von der Bedeutung der Werte im Datenteil.