Grundlagen der ATM-Netzwerktechnologie

AAL-Typen

Ursprünglich waren vier verschiedene AAL-Typen vorgesehen:

  • AAL 1: Verbindungsorientierte Echtzeit-Dienste mit fester Bandbreite (zum Beispiel Telefongespräche).

  • AAL 2: Verbindungsorientierte Echtzeit-Dienste mit variabler Bandbreite. Hierunter fallen beispielsweise komprimierte Video-Signale, bei denen der Kompressionsgrad, und damit die Datenrate, nicht konstant sind, sondern von Bildinhalt und Bildähnlichkeit abhängen.

  • AAL 3: Verbindungsorientierte Dienste für Datenübertragung ohne Echtzeitanforderungen.

  • AAL 4: Verbindungslose Dienste für Datenübertragung ohne Echtzeitanforderungen.

Die Typen 3 und 4 waren zur Datenübertragung zwischen Rechnern (Dateitransfer) vorgesehen. Im Laufe der Zeit zeigte sich, dass beide Typen sehr ähnlich sind. Daher wurden sie zu einem gemeinsamen Typ AAL 3/4 verschmolzen. Das Protokoll beinhaltet auch die Möglichkeit zum Multiplexen mehrerer Anwendungen in einer Verbindung.

Aus Sicht der Computerindustrie war der Standard AAL 3/4 unnötig komplex. Daher entwickelte sie einen eigenen Vorschlag für die ATM-Datenübertragung mit dem bezeichnenden Namen Simple Efficient Adaptation Layer (SEAL). Im Prinzip werden dabei lediglich die Daten eines Pakets der höheren Schicht auf entsprechend viele ATM-Zellen aufgeteilt und um Fülldaten, die Längeninformation sowie einen Fehlerschutz mittels CRC-32 ergänzt. Diese Informationen stehen in der letzten Zelle des Pakets. Gekennzeichnet ist diese spezielle Abschlusszelle (End of Message, EOM) durch ein gesetztes drittes Bit im PTI-Feld des Headers. Diesen Vorschlag hat das ATM-Forum als AAL 5 übernommen.