Vorteile und Verbesserungen

HTML5 - Neuerungen bei Video, Audio und Vektorgrafik

Skalierbare Vektorgrafiken (SVG)

Wie bereits im Textabschnitt über <canvas> beschrieben, war die Intention des HTML-basierten Webs die standardisierte Auslieferung von Daten, die anschließend vom lokalen Rechner (Browser) interpretiert werden sollten. Das SVG-Format (Scalable Vector Graphics) wurde zu genau dem gleichen Zweck entwickelt: einfachen ASCII-Text in grafische Formen umsetzen. Seit 1999 arbeiten verschiedene Fachgremien an dem Format - inzwischen biegen sie auf die Zielgerade ein. Nachdem auch Microsoft mit dem IE9 SVG unterstützt, sind endlich alle wichtigen Browser dabei.

Das SVG-Format soll die gleiche Art von Präzision in die Beschreibung von grafischen Elementen bringen, wie es PostScript für Druckvorlagen sicherstellt. Statt Objekte durch die Spezifikation einzelner Pixel zu beschreiben, sollen sie aus Linien und Formen zusammengesetzt werden, die mithilfe von Tags definiert sind. Wie der Name SVG schon vermuten lässt, handelt es sich also um echte Vektorgrafiken. So stellt folgendes Beispiel einen Kreis mit einem Radius von 40 Pixeln dar:

<circle cx="100" cy="50" r="40" stroke="black"stroke-width="2" fill="red">

Weil der Browser die Objekte der Bildschirmauflösung anpasst und der Anwender je nach Bedarf vergrößern und verkleinern kann, ist das Ergebnis immer gleich gut. Filme und Spiele, denen animierte Schemata zugrunde liegen, sind dank der Vektortechnik platzsparend und schnell. Mittels Gzip-Kompression wird der Quellcode noch einmal um bis zu 80 Prozent eingedampft.

SVGB und SVGT

Also SVG gut, alles gut? Bedeutet Microsofts SVG-Einstieg eine einheitliche Vektorsprache? Natürlich nicht. Handy-Hersteller sorgen sich um den hohen Rechenaufwand, der für die Darstellung von SVG-Objekten nötig ist - damit steigt auch der Stromverbrauch der Geräte. Die Unternehmen führten deshalb zwei Subsets ein: SVGB (SVG Basic) und SVGT (SVG Tiny) - beide lassen einige Features außen vor, die für mobile Displays kaum Nutzen bringen: Objektmaße anders zu konfigurieren als über Pixel (über Picas oder Millimeter) beispielsweise. SVGT kann zudem Flächen nur einfarbig füllen.