Neue Anwendungen, neue Risiken

HTML5 - Web und lokale Clients verknüpfen

Unsichtbare Daten einbinden

Eine weitere Neuerung von HTML5 ist die Möglichkeit, Daten im DOM (Document Object Model) zu verstecken. Das JQuery-Framework, eine freie JavaScript-Klassenbibliothek, bringt die Methode "data" mit, die beliebige Objekte an Teile des DOM-Baums anhängt. So können Daten in einem nichtsichtbaren Bildschirmbereich abgelegt werden - anstatt wie bislang gesondert gespeichert werden zu müssen. Das erleichtert beispielsweise "Drag and drop"-Vorgänge. Die Funktion ist noch nicht gut ausgearbeitet - einige HTML5-Entwickler unterstützen aber das Vorhaben, das Feature zu standardisieren.

HTML5 Microdata

Hinter der Microdata-Spezifikation steckt die Idee, eine neue Klasse maschinenlesbarer Meta-Tags zu erstellen, die die Website den sichtbaren Informationen hinzufügt. Anstatt beispielsweise Daten in Form von "1. Januar 2011" oder "Neujahr" als Text auf die Website zu schreiben, ergänzt der Programmierer im Code folgendes:

<time itemprop="birthday" datetime="2011-01-01">Neujahr</time>

Webcrawler wie Suchmaschinenroboter verstehen sofort, dass hier eine Datumsangabe vorliegt und müssen nicht erst den gesamten Text der Seite parsen. So könnte die Microdata-API nach dem Willen des W3C ein erster großer Schritt auf dem Weg zum semantischen Web sein: Je mehr Websites ihre Inhalte auf diese Art ausgeben, desto semantischer wird das Web werden. Suchmaschinen können Informationen besser sortieren und den Anwendern intelligente Auskünfte erteilen, ohne all zu komplexe Suchanfragen gestellt bekommen zu müssen.

In den meisten Webbrowsern ist Microdata noch nicht implementiert. Solange der konkrete Nutzen für einzelne Website-Betreiber und -Besucher unklar ist, wird sich daran nichts ändern. Natürlich wäre es beispielsweise praktisch, <time>-Tags mit regionalen oder überregionalen Kalendern verknüpfen zu können, um Besucher dem Anlass entsprechende Informationen auszugeben. Aber selbst diese simple Anforderung wird von der API derzeit noch nicht unterstützt.