I-WAR: Informationstechnik und Krieg

Intelligente Waffen

Die Durchsetzung des Computers hat gewissermaßen eine technische Doppel-Revolution herbeigeführt - einerseits die Effektivierung ziviler Produktionsmethoden, andererseits die Potenzierung militärischer Destruktionsmittel. Hier wie dort kennzeichnete der zunehmende Einsatz von "smarten" Verfahren den Eintritt ins digitale Zeitalter.

Einer breiten Öffentlichkeit wurde die Wirksamkeit der "neuen schlauen Waffen" erstmals im "zweiten Golfkrieg" gegen den Irak vor Augen geführt. Dort, wie später im Kosovo-Feldzug, trat an die Stelle von Flächenbombardements der vergleichsweise sparsame Einsatz von "intelligenten" Projektilen, die metergenau die durch Satelliten, Aufklärungsflugzeuge oder unbemannte "Drohnen" georteten Feindobjekte ins Visier nehmen. Marschflugkörper orientieren sich beim Anflug anhand von Computermodellen der zu überfliegenden Landschaften. Selbst antrieblose (Gleit-)Bomben lassen sich heute mit Hilfe von Lasertechnik und des Global-Positioning-Systems (GPS) "chirurgisch" einsetzen.

An smarten (vorerst) Science-Fiction-mäßig anmutenden Waffentechnologien lässt die "Defense Advanced Research Projects Agency" des US-Verteidigungsminsteriums eifrig entwickeln. Beispielsweise an Mini-Robotern für den Gebrauch auf den Schlachtfeldern von morgen. Kooperierende Roboterschwärme könnten in nicht zu ferner Zukunft an Stelle menschlicher Kundschafter zur Überwachung oder Erkundung von Kriegsschauplätzen losgeschickt werden und andere prekäre Aufgaben übernehmen.