10 Kerne, 20 Threads, 30 MByte Cache und Turbo

Intel Xeon E7-4870 im Test - Neue Generation mit Leistungssprung

Fazit

An Performance mangelt es bereits dem achtkernigen Xeon X7560 wenig, auch im Vergleich zu AMDs Opteron 6100 mit 12 Kernen. Allerdings bleibt die Energieeffizienz der Xeon-7500-Plattform weit hinter den sparsam agierenden Opteron-6100-Systemen zurück.

Beim neuen Xeon E7-4870 mit Westmere-Architektur legt Intel in beiden Bereichen deutlich zu. Durch die Aufstockung von acht auf zehn Kerne sowie der L3-Cache-Vergrößerung von 24 auf 30 MByte steigt die Performance typischerweise um 25 bis 30 Prozent. Daran ist mit einigen Prozentpunkten auch die von 2,26 GHz beim Xeon X7560 auf 2,4 GHz gesteigerte Taktfrequenz beteiligt. Die theoretisch maximale Leistungsaufnahme des Xeon E7-4870 ist mit spezifizierten 130 Watt TDP dagegen unverändert geblieben.

Durch die gleichzeitig höhere Rechenleistung steigt auch die Energieeffizienz unseres 4-Sockel-LGA1567-Servers durch den Tausch der Prozessoren um sehr gute 39 Prozent. Die Energieaufnahme des Systems ist mit den neuen Xeon-E7-4870-CPUs sogar etwas geringer als mit den vier Xeon X7560. Mit seinen neuen 10-Core-Xeons ist Intel im 4-Sockel-Segment nun auf dem Performance-/Watt-Level der sehr effizienten Opteron-6100-Prozessoren.

Herausragend im Segment der x86-Server sind die RAS-Features der Xeon-E7-Plattform. Insbesondere die MCA-Technologie zum Abfangen von Hardwarefehlern besitzt RISC-Niveau. Durch Sicherheitsmerkmale wie DDDC grast Intel mit dem Xeon E7 wieder ein Stückchen tiefer im Gebiet der überschaubaren Itanium-9300-Weide. Die sehr skalierfähigen Xeon-E7-Systeme sind auch eine deutlich günstigere Wahl als Itanium- oder RISC-Maschinen.

Wichtig im primären Einsatzgebiet der Konsolidierungsszenarien ist der massiv mögliche Speicherausbau der Xeon-E7-Plattform. Ein 4-Sockel-Server kann mit 64 DIMMs bis zu 2 TByte Arbeitsspeicher verwalten. Bei der hohen DIMM-Anzahl lohnen sich auch schnell LV-Module, die der Xeon E7 erstmals unterstützt.

Wer ein 4-Sockel-System mit zehnkernigen Xeon-E7-Prozessoren für den Einsatz mit Windows Server 2008 R2 plant, sollte jedoch zunächst seine Workloads analysieren. Durch die "Processor Group Policies" von Windows sind pro Thread nur 64 logische Prozessoren verwendbar. Die insgesamt 80 logischen CPUs müssen auf mehrere Threads beziehungsweise Anwendungen aufgeteilt werden, um vier Xeon E7-4870 voll auszulasten. (cvi)