iSCSI - IP-basierte Speichernetze

Risiko Langstrecke

Für größere Distanzen nutzen sowohl Fibre Channel Protocol als auch iSCSI die etablierten Verfahren ATM, SONET / SDH oder DWDM. Hier ist iSCSI als TCP/IP-basierte Technik im Vorteil, denn die entsprechende Hardware- und Protokoll-Konvertierung zählt seit langem zum gängigen Standard. Fibre Channel muss dagegen getunnelt werden (Fibre Channel over IP). Lediglich für DWDM gibt es Konverter, die FCP direkt auf DWDM übertragen. Die Kosten für Fibre Channel sind also höher, beziehungsweise es fehlt die passende Infrastruktur.

Generell ist zudem zu überlegen, wie viel Sinn Blockübertragung über größere Distanzen überhaupt macht. Die Dateien sind ja während dieser Zeit offen und fehlergefährdet, physikalische Laufzeiten und Verzögerungen in den Zwischenstationen lassen sich nicht eliminieren. Da erscheint es naheliegender, die Files, wie seit Jahrzehnten üblich, als geschlossene Einheit zu übertragen. So versenden etwa große Internet-Dienstleister laufend Duplikate der aktuellen Dateien und Datenbanken von ihrer Zentrale an Server, die geografisch näher am Kunden sind. Prinzipiell sollte der Speicherdatenverkehr in einem eigenen Netz (LAN oder SAN) ablaufen. Bei der Integration von Außenstellen mit wenig Datenverkehr lässt sich mit iSCSI zunächst auch ein vorhandenes Ethernet-LAN nutzen.