Kopierschutz für Audio-CDs: Die zweite Runde

Fazit

Selbst nach den niederschmetternden Erfahrungen mit Cactus Data Shield beharrt die Musikindustrie auf dem Kopierschutz. Da man sich nicht auf einen Standard einigen kann, ist weiterer Ärger mit inkompatiblen Geräten vorprogrammiert. Die Hersteller von HiFi-Equipment haben keine Chance, ihre Geräte an die sich ständig ändernden Schutzverfahren anzupassen. Besonders gespannt dürfen CD-Käufer auf SafeAudio sein, das erstmals die Musikdaten selbst manipuliert und die Fehlerkorrektur von Computer-Laufwerken austricksen soll.

Die aktuell am Markt befindlichen Verfahren sind kompatibler als die ersten Versuche vor gut einem Jahr. CDs mit CDS200 und key2audio liefen auf rund 20 getesteten CD-Playern.

Wohin die weitere Entwicklung geht, zeigen erste Gerüchte um CDS300, das voraussichtlich 2002 erscheint. Hier sollen computertaugliche Musikdateien gleich mitgeliefert werden - aber in einem proprietären Format, das Digital Rights Management unterstützt. Die kopiergeschützte Audio-CD mit einem eigenen Computer-Format der Musik könnte damit die Kontrolle über die Musik wieder voll in die Hand der Plattenfirmen legen. Doch auf Grund des eng umrissenen Red-Book-Standards für Audio-CDs wird sich mit etwas Aufwand jede CD am PC auslesen lassen. Die Hersteller von bitgenauer Kopier-Software für CD-ROMs haben bereits die Arbeit am Audio-Kopierschutz aufgenommen. (nie)