VDI-Lösung

Neue Hypervisor - Citrix Independence und VMware CVP

Lokale VM für Power-User

Stephen Herrod, CTO von VMware, unterschied auf der VMworld zwischen drei Nutzungsszenarien, die in VDI-Umgebungen auf verschiedene Weise unterstützt werden sollen. Anwender, die über eine WAN-Verbindung auf den zentralen Desktop zugreifen, können mit brauchbarer Qualität bei Office-Anwendungen, der Darstellung von Web-Seiten oder einfachen Flash-Applikationen rechnen. Im LAN verspricht Der Hersteller einen PC-ähnlichen Benutzerkomfort.

Für anspruchsvolle Anwendungen und Benutzer reichen die heutigen Remote-Display-Protokolle nicht aus. Hier soll ein lokaler Hypervisor aushelfen.
Für anspruchsvolle Anwendungen und Benutzer reichen die heutigen Remote-Display-Protokolle nicht aus. Hier soll ein lokaler Hypervisor aushelfen.

Die eindrucksvolle Demonstration während der Keynote von Herrod nutzte das PC-over-IP-Protokoll von Teradici auf Basis eines eigenen Beschleunigerchips. Die in Kooperation mit VMware geplante reine Softwareimplementierung, die Unternehmen in der Regel nutzen werden, dürfte weniger leistungsfähig sein. Allerdings lässt VMware View aufgrund seiner Plugin-Architektur auch die Nutzung alternativer Protokolle zu. Nach Aussage von Jocelyn Goldfein bietet Suns "Appliance Link Protocol" (ALP) derzeit die besten Ergebnisse. Wer die volle Kapazität eines Desktop-Rechners benötigt, soll VMware zufolge die CVP einsetzen.

Für alle drei Konstellationen stellt der Anbieter ein einheitliches Client-Management in Aussicht. Dies bezieht sich nicht nur auf die Image-Verwaltung, so dass Anwender mit einem einheitlichen Systemabbild ihrer VM in allen genannten Szenarien arbeiten können. Es sieht auch die Möglichkeit vor, Policies übergreifend zu definieren und zu notfalls zu erzwingen, etwa durch die Deaktivierung einer VM bei Virenbefall.

Dank Virtualisierung können auch auf dem Handy mehrere Systeme parallel laufen.
Dank Virtualisierung können auch auf dem Handy mehrere Systeme parallel laufen.

Das Konzept des zentralen Managements möchte VMware nach dem Zukauf des französischen Unternehmens Trango auch auf Mobilgeräte ausdehnen. Der Hypervisor lässt sich dort ebenfalls durch zentrale Vorgaben steuern. Wie sein Pendant auf dem Desktop hat auch er die Aufgabe, verschiedene Systeme parallel auszuführen, so dass sich auch auf dem Smartphone das Konzept von nebeneinander existierender privater und Firmenumgebung umsetzen lässt. Damit würde eine jeweils eigene Hardware für beide Zwecke überflüssig. Auf der VMworld demonstrierte VMware die Koexistenz von Windows Mobile und Googles Android auf einem Nokia N800. (mja)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation ComputerWoche.