Polizei kämpft mit IT-Projekt ComVor

IT-Vorhaben der Polizei – eine Leidensgeschichte

In den vergangenen Jahren stand eine ganze Reihe von IT-Projekten der Polizei im Kreuzfeuer der Kritik:

Inpol-neu: Das bundesweit einheitliche Informationssystem ging erst 2003 mit zweijähriger Verspätung an den Start. Die mangelhafte Abstimmung zwischen Bund und Ländern kostete den Steuerzahler rund 50 Millionen Euro. Zwischenzeitlich drohte das Projekt sogar komplett zu kippen (siehe auch: Inpol-Projekt des Bundeskriminalamts vor dem Aus?).

Nivadis: 2003 wollte Niedersachsen mehr als 11.600 Linux-Rechner für das Niedersächsische Vorgangsbearbeitungs-, Analyse-, Dokumentations- und Informationssystem (Nivadis) in Betrieb nehmen. Doch das 82 Millionen Euro teure Vorhaben verzögerte sich immer weiter. Noch im Frühjahr 2007 kritisierten Beamte die mangelhafte Leistung sowie System- und Funktionsfehler. Nun will der Landesrechnungshof das Vorhaben unter die Lupe nehmen.

Poliks: Das "Polizeiliche Landessystem zur Information, Kommunikation und Sachbearbeitung" (Poliks) kämpfte 2005 in Berlin mit erheblichen Startschwierigkeiten. Nach fünf Jahren Entwicklung und Kosten von 73 Millionen Euro klagten die Beamten über mangelhafte Leistung und nicht akzeptable Antwortzeiten (siehe auch: Berliner Polizei hadert mit Poliks)

Diplaz: Im April dieses Jahres kippte die bayerische Polizei das neue "Dienstplanungs- und Zeitwirtschaftssystem" (Diplaz). Die Software, die schon 2005 eingeführt werden sollte, habe sich als untauglich erwiesen, hieß es. Rund zwei Millionen Euro wurden damit in den Sand gesetzt.