Sicher durch Biometrie

Fingerabdruck - Anwendungsbeispiele

Die Firma Siemens ist in Deutschland im Bereich Fingerabdruck-Erkennung führend. Schon 1997 begann die Entwicklung des Sensors. Die Grundidee dahinter: Wenn ein Finger auf die 1,7 cm² große Chipfläche gelegt wird, erfassen über 65.000 kapazitive Sensorelemente mit einer Auflösung von 500 dpi die Entfernung der Haut von der Chipoberfläche. Das Bild der Fingerkuppe mit allen Merkmalen wie Linienenden, Verzweigungen und Wirbeln leitet der Sensor an einen Rechner weiter. Der wiederum extrahiert daraus ein bis zwei Dutzend charakteristischer Stellen und vergleicht sie mit den gespeicherten Originaldaten.

Konkret verwendet wird der Sensor seit Jahren bei der ID-Maus. Der Nutzer kann sich mit einem kurzen Fingertipp auf den Sensor der Maus identifizieren. Die Siemens ID Mouse unterstützt nicht nur die Anmeldung am lokalen PC, sondern kann mit Hilfe einer speziellen Software auch einfach in Netzwerke eingebunden werden. Die biometrischen Referenzdaten erlauben eine automatische Freischaltung aller Ressourcen, auf die ein Anwender Zugriff hat, verknüpft werden. Dies gilt für Unternehmensnetze bzw. Intranets wie auch für das Internet. Für hohe Sicherheitsanforderungen sorgt eine optionale Kombination aus ID Mouse und SmartCard.

Die ID-Mouse ist für 179 Mark unter anderem im Online-Shop von Siemens erhältlich. Eine Erweiterung der Fingerprint-Maus ist die optische Variante für 230 Mark, die ID Mouse Professional. Sie bietet ein zusätzliches Feature: Das Plug-in BioProtect verschlüsselt Microsoft-Office-Dokumente. Ein Klick auf das Icon und ein kurzes Auflegen eines Fingers auf dem Sensor der ID Mouse Professional genügen, damit Word-, Excel- und Access-Dokumente verschlüsselt (Triple-DES ) auf der Festplatte des PCs gespeichert sind. Öffnen und entschlüsseln lassen sich die Dokumente ebenfalls wieder per Fingerabdruck. Siemens will Besitzern der ID Mouse Professional das Plug-in in Kürze kostenlos zur Verfügung stellen.

Auf der Systems hat Siemens Biometrics außerdem ein Software-Entwicklungspaket vorgestellt, das es der Linux-Gemeinde erlaubt, die ID Mouse Professional in Linux-Anwendungen zu integrieren. Damit genügt künftig auch unter Linux ein Fingerabdruck, um Transaktionen zu bestätigen oder um sich zu authentifizieren.