SPARC-Prozessoren: Starke Individualisten

Sun-Bussysteme

Frühe Systeme von Sun nutzten den P4-Bus. Mit dem SBus entwickelte Sun einen eigenen Erweiterungskartenbus für die SPARC-Systeme. Anfänglich mit bis zu 25 MHz bei 32 Bit getaktet, wurde der SBus später um 64-Bit-Operationen erweitert und die Taktrate verdoppelt. Seit 1997 setzt Sun jedoch auf PCI, da sich der bisherige Bus nicht zuletzt wegen des ungewöhnlichen Formfaktors kaum außerhalb der SPARC-Systeme durchgesetzt hat.

Mit dem MBus hat SUN 1991 den ersten herstellerunabhängigen und standardisierten Interconnect für CPU-Module entwickelt. Dieser nutzt bei maximal 40 MHz Taktfrequenz 64 Bit breite Daten und Adressen im Multiplexbetrieb. Damit bietet der MBus eine nominelle Bandbreite von 80 MByte/s. Bei sonst gleichen Kenndaten trat der XDBus (Extended Data) mit einem paketvermittelnden Busprotokoll 1993 für SuperSPARC und für maximal 64 Prozessoren in einem System die Nachfolge an.

Zur Vernetzung von mehr als 64 Prozessoren reichte das Design des gemeinsamen Busses nicht mehr aus. Es folgte 1996 der UPA-Bus (Ultra-Port-Architektur) als interner Crossbar-Switch für den UltraSparc I/II mit maximal 400 MHz Taktfrequenz und einem Bustakt von 40 bis 100 MHz. Damit erreichte Sun eine Bandbreite von bis zu 2,4 GByte/s. Dieser Bus wurde innerhalb der sun4u-Linie auch als Grafikport verwendet. Ebenfalls paketvermittelt folgte als Interconnect die Sun Fireplane 2001 für den UltraSparc III mit mehr als 750 MHz Taktfrequenz und bis zu 150 MHz Bustakt. Unterstützt werden Broadcast- und Punkt-zu-Punkt-Verbindungen.

Als Backplane-Bus hat der Multimaster-Bus VME, basierend auf der Motorola-Prozessorfamilie weite Verbreitung gefunden und wird noch heute beispielsweise bei der Raumstation ISS eingesetzt. Die Ursprungsversion verfügte über einen 16-Bit-Daten- und 24-Bit-Adressbus.