Test: RADEON 9700 schlägt GeForce4

DualHead-Technologie

Mit der DualHead-Technologie ist es möglich, zwei Anzeigegeräte gleichzeitig an einer Grafikkarte zu betreiben. Dazu hat Matrox zwei CRTC-Controller und zwei RAMDACs sowie einen TV-Encoder in den G550 integriert. Unabhängig voneinander können diese Bildschirmdaten aus verschiedenen Bereichen des Grafikspeichers lesen.

Der primäre CRTC-Controller ist mit einem 360 MHz schnellen integrierten RAMDAC verbunden. Er kann die Bilddaten direkt über die VGA-Schnittstelle auf einen RGB-Monitor oder über den TV-Encoder und einen Adapter auf ein TV-Gerät ausgeben. Der sekundäre CRTC-Controller mit einem 230 MHz schnellen RAMDAC sowie einer der beiden integrierten TMDS-Transmitter sind mit der DVI-I-Schnittstelle verbunden. Mit Letzterer wandelt der Matrox G550 die Bilddaten entweder ins RGB-Format für den Anschluss eines weiteren Monitors oder in ein digitales Format für Flatpanels.

Das eröffnet die Möglichkeit, zum Beispiel gleichzeitig einen DVD-Film auf dem Fernsehgerät zu sehen und auf dem Monitor weiterzuarbeiten (DVDMax-Funktion). Auch für Präsentationen ist diese Funktion von Nutzen. So kann man Bildschirmbereiche des primären Monitors auf einem sekundären Monitor oder digitalen Flatpanel im Vollbildmodus darstellen (Clone-Funktion). Auch lassen sich bestimmte Inhaltsbereiche eines Bildschirms vergrößern und auf einem zweiten anzeigen (Zoomfunktion).

Alle angeschlossenen Anzeigegeräte sind dabei individuell konfigurierbar, das heißt die Auflösungen und Bildwiederholfrequenzen sind frei wählbar. Von DualHead profitieren nicht nur Windows-9x/ME-Anwender, auch Windows-2000/XP- und Linux-Anhänger können dieses Feature nutzen.

Lange Zeit war Matrox der einzige Hersteller mit einer DualHead-Technologie. Erstmals mit NVIDIAs TwinView-Architektur beim GeForce2 MX und ATIs Multi-Display-Technologie und der HydraVision-Software bot die Konkurrenz etwas Vergleichbares, auch wenn die Leistungsfähigkeit noch nicht mithalten konnte. NVIDIA entwickelte TwinView weiter und liefert heute mit nView eine ausgereifte DualHead-Technologie für alle GeForce4-Modelle.