Test: XScale-PDA Pocket LOOX

Fazit

Fujitsu Siemens hat aus guten Gründen den Marktstart seines Pocket LOOX um zwei bis drei Wochen nach hinten verschoben. Solange der PDA die Powermanagement-Funktionen der XScale-CPU nicht unterstützt und mehr Strom verbraucht als die Vorgänger-Generation der PDAs mit Pocket PC 2002, macht ein Verkauf keinen Sinn.

Dabei hinterlässt die Ausstattung des Pocket LOOX einen guten Eindruck. Die Erweiterungsfrage mit je einem Slot für SD/MMC-Karten und CompactFlash-Karten vom Typ II ist gut gelöst; auch die Cradle-Lösung, die Display-Qualität sowie die Bluetooth-Funktion gefallen. Für die drahtlose Kommunikation sollen zudem bald WLAN- und GPRS-Zusatzmodule erhältlich sein.

Nur: Da Microsoft sein Betriebssystem Pocket PC 2002 nicht für den ARM5-Kern des XScale-Prozessors optimiert hat, nutzt der Pocket LOOX das Potenzial der 400 MHz-CPU nicht aus. Er ist damit kaum schneller als die Pocket PCs, die einen StrongARM-Prozessor mit einer Taktrate von 206 MHz besitzen. Dieses Microsoft-Versäumnis betrifft nicht nur Fujitsu Siemens. Auch HP und Toshiba werden XScale-PDAs auf den Markt bringen, die etwa 100 Euro mehr kosten als ihre StrongARM-Vorgänger.

Die PDA-Hersteller und auch CPU-Lieferant Intel stehen damit vor einem ungeahnten Marketing-Problem. Warum sollte ein Anwender den XScale-PDA kaufen, wenn das billigere StrongARM-Modell bei halber CPU-Taktrate die nahezu gleiche Leistung bringt?

Ob Microsoft den Pocket PC 2002 für den ARM5-Kern der XScale-CPU optimieren wird und ein kostenloses Update veröffentlicht, ist unklar. Microsoft Deutschland jedenfalls war nicht zu einer Stellungnahme bereit. Bislang hieß es, der Software-Konzern werde erst die nächste Version seines PDA-OS (Codename: Macallan) für die XScale-CPU optimieren. Microsoft sollte aber besser jetzt handeln, damit sich die Pocket PCs mit XScale-Prozessor nicht als Ladenhüter erweisen. (jma)