Über die Gigabit-Schwelle

Auswirkung von Gigabit-Datenraten auf die Verkabelung

Mit wachsenden Übertragungsraten rückt die Verkabelung stärker in den Mittelpunkt. Bei Gigabit-Ethernet über Kupferkabel gibt es eine Spezifikation für Twinax-Kabel (1000Base-CX); die maximale Reichweite beträgt 25 Meter. Einsatzgebiet ist in erster Linie die Kopplung von Servern, Hubs und Switches in Rechnerräumen. Die Arbeitsgruppe 802.3ab arbeitet außerdem an einer Norm für Twisted-Pair-Kabel der Kategorie 5, die Ende 1998 verabschiedet werden soll. Damit lassen sich Entfernungen bis 100 Meter überbrücken. Erste Produkte sind 1999 zu erwarten; da die Schnittstelle technisch aufwendig ist, dürfte sie allerdings kaum preiswerter sein als Multimode-Glasfaserkabel. Für optische Anschlüsse gibt es zwei Spezifikationen:

1000Base-SX verwendet relativ preisgünstige optische Komponenten mit 820 nm Wellenlänge und erlaubt Reichweiten bis 250 Meter; bei 1000Base-LX kommen Komponenten mit 1300 nm zum Einsatz. Mit Multimode-Fiber lassen sich 550 Meter überbrücken, mit Singlemode-Glasfasern drei Kilometer und mehr.

Bei ATM gibt es für die Übertragung über Kupferkabel mit 1 GBit/s und höheren Datenraten noch keine Schnittstelle. Lediglich für 622 MBit/s über Koaxialkabel liegt eine ITU-Norm vor. Hinzu kommen optische Schnittstellen für 2,4 GBit/s bis 15 Kilometer über Singlemode-Glasfaser. Das ATM-Forum arbeitet zudem an Spezifikationen für 1,2 und 2,4 GBit/s. Mit Multimode-Fasern lassen sich Daten mit 1 GBit/s nur über mehrere hundert Meter übertragen. Deshalb sind im Backbone künftig Singlemode-Fasern notwendig, gleich ob der Anwender Ethernet oder ATM einsetzt.