Microsoft VDI, View 5 und XenDesktop 5.5

VDI-Lösungen von Microsoft, VMware und Citrix im Vergleich

VMware View - nur mit meinem Protokoll

Dementsprechend hat das Protokoll weitreichende Änderungen erfahren, die sich auf eine Reihe von Bereichen positiv auswirken:

  • Der Bandbreitenbedarf wurde laut Hersteller um bis zu 75 Prozent reduziert, was gerade auf WAN-Strecken eine größere User-Dichte ermöglicht.

  • Die neue Version liefert Unterstützung für 3-D-Grafik für Windows 7 Aero und Office 2010 sowie für 3-D Applikationen, die auf DirectX oder OpenGL angewiesen sind. Das Rendering erfolgt dabei Client-schonend auf dem Server. Um die Server bei ihren Rechenaufgaben zu entlasten, stellt Teradici als PCoIP-Erfinder entsprechende optionale Hardwarekomponenten (APEX 2800 offload card) bereit.

  • PCoIP Extension Services verbessern das Session-Management sowie das Monitoring für alle PCoIP-Sessions. Administratoren können PCoIP-Konfigurationsparameter nun über GPO steuern. Die neuen PCoIP Continuity Services sorgen für eine automatische Wiederaufnahme von Sessions bei Verbindungsabbrüchen, wie sie gerade im mobilen sowie im WAN-Umfeld gängig sind.

  • Der Client-Bereich hat im Linux-Umfeld Zuwachs bekommen; zudem gibt es neue Client-Versionen für Mac, iOS und Android. Gerade bei den Mobilgeräten wurde die Bedienung erheblich verbessert, beispielsweise durch ein simuliertes Touchpad.

  • Mit den neu eingeführten View Media Services for Unified Communications stellt VMware Drittanbietern eine API zur Verfügung, über die eine nahtlose Integration von VoIP-Anwendungen in virtuelle Desktops hinein möglich wird. Anwender können damit Softphones und andere UC-Anwendungen in ihrem Desktop benutzen, während die gesamte En- und Dekodierung der Kommunikations-Streams auf dem Client-Gerät und nicht in der VM erfolgt. QoS kann nun separat nur für den VoIP-Datenstrom definiert werden.

Mit der VMware View 5 Premier Edition liefert der Virtualisierungshersteller mit View Persona Management endlich auch die RTO-Profile aus. Dieses Feature erlaubt die zentrale Verwaltung von Benutzerprofilen und Desktop-Einstellungen und sorgt dafür, dass jegliche Personalisierungen auch Session-übergreifend erhalten bleiben.

Wenig Neues zu vermelden hat VMware bei dem Local Mode getauften Offline-Desktop-System, das eine modifizierte VMware-Workstation-Installation darstellt, die Desktop-VMs aus der VDI-Umgebung synchronisieren kann. Thin-Client-Hersteller Wyse hat die neue Geräteklasse x-class vorgestellt, die den Local Mode auch auf den Thin Clients unterstützt, sodass Anwender beispielsweise bei fehlender oder abgebrochener WAN-Verbindung trotzdem ihren virtuellen Desktop nutzen können.

Das 2011 geänderte, am vRAM orientierte VMware-Lizenzmodell verteuerte VDI für Anwender deutlich. Es wurde durch vSphere Desktop - eine neue vSphere Edition - gelockert, bei dem unlimitierte vRAM-Ressourcen genutzt werden dürfen. Es richtet sich an Anwender, die nur vSphere-Lizenzen für das Deployment von Desktops benötigen. vSphere Desktop ist Bestandteil des View Bundle View und Desktop.

Stärken und Schwächen von VMware View 5

+ optimal mit der führenden Virtualisierungsplattform vSphere 4/5 integriert
+ Nutzung von lokalen Serverplatten durch Composer möglich (Tiered Storage)
+ offline mode (View Local Mode)
+ leistungsfähiges Remote-Protokoll
- VMware View läuft nur auf vSphere
- kein integriertes Loadbalancing für Connection Server
- CLI nur auf Controller ausführbar