Web Services – Grundlagen, Aufbau und Struktur

Web Services Stack – das Schichtenmodell

Für eine vollwertige SOA-Implementierung müssen mehrere Anforderungen an einen so genannten SOA-Tempel realisiert werden. Diese Anforderungen werden üblicherweise in einem Schichtenmodell oder Stack, dem Web Service Stack, dargestellt.

Der gezeigte Stack in der Abbildung ist nur ein Stack unter vielen möglichen. Die Vielzahl möglicher Varianten lässt sich durch die verschiedenen Interessen und Betrachtungsweisen eines Stacks erklären.

Begonnen wird bei einem Stack üblicherweise auf der untersten Ebene mit der Transportschicht. Dadurch kann ausgedrückt werden, dass Web Services nicht an ein bestimmtes Transportprotokoll gebunden sind. Verwendbar sind ganz unterschiedliche Protokolle wie http oder SMTP, die alle XML-Nachrichten transportieren können.

Die nächste Schicht und damit die Grundlage des gemeinsamen Datenmodells bilden XML- und XML-verwandte Technologien wie Schemata oder Namespaces. Die Protokolle zum Nachrichtenaustausch basieren wie die Nachrichten auf XML. Deswegen findet sich auf der folgenden Protokoll-Schicht die SOAP-Spezifikation. Sie beschreibt die Struktur und Semantik der zu verwendenden XML-basierten Nachrichten.

Die fünfte Schicht Federation and Routing verfeinert die bislang erwähnten Konzepte für den Einsatz in verteilten Systemumgebungen und regelt das Zusammenspiel unterschiedlicher Spezifikationen untereinander im Kontext jeweils eines Web Services.

Das Zusammenspiel mehrere Web Services wird durch Spezifikationen auf einer weiteren, darüber liegenden Schicht beschrieben: Integration and Coordination. Hierzu dient etwa BPEL („Business Process Execution Language“), mit der es möglich ist, Prozesse zu modellieren und aus einzelnen Aufgaben eine komplexe Anwendung entstehen zu lassen.

Essentiell sind bei Web Services immer Transaktionseigenschaften. Sie können mit geeigneten Spezifikationen beschrieben werden. Solche zusätzlichen Eigenschaften finden sich im Web Service Stack flankierend in einer vertikalen Metadaten-Komponenten wieder. Auf der Seite gegenüber fasst eine Quality-of-Service-Komponente die bisherigen Schichten ein.

Den Abschluss der Schichten bilden die Enterprise- oder Grid-Komponenten, auf die hier aus Platzgründen nicht weiter eingegangen wird.