Electronic Government

eGovernment: Standards, Dienste und Softwaresysteme

Government Site Builder

Anders als in der Wirtschaft muss in Behörden eine breite Vielfalt an Online-Aktivitäten unter einen Hut gebracht und vereinheitlicht werden. Auch die schnelle Anpassung von Webseiten an aktuelle wirtschaftliche und politische Ereignisse steht bei Behörden ganz oben auf der Prioritätenliste. Und schließlich müssen die amtlichen Webauftritte einen maximalen Verbreitungsgrad gewährleisten. So muss beispielsweise „barrierefrei“ dafür gesorgt werden, dass sehbehinderte Internet-User sich mit einer Software die Websites vorlesen oder in Braille-Schrift ausgeben lassen können.

Diese Vorgaben werden mit einem behördenweit einheitlichen Content-Management-System umgesetzt, dem Government Site Builder (GSB). Er ist heute Basissoftware für über 80 Internet und Intranetanwendungen in der Bundesverwaltung und in Einzelfällen auch darüber hinaus. Der GSB bietet vorkonfigurierte Layouts nach dem „Internet Styleguide der Bundesregierung“ und Workflows, ein vorbereitetes Rechte- und Rollenkonzept, Standard-Dokumenttypen und ist mandantenfähig. Redaktions-, Rollen- und Rechtekonzepte sind bei Bedarf einfach anzupassen.

Einheitliches CMS: Der Government Site Builder besteht aus Basismodulen und behördenspezifischen Anpassungen. (Quelle: http://www.bit.bund.de/)
Einheitliches CMS: Der Government Site Builder besteht aus Basismodulen und behördenspezifischen Anpassungen. (Quelle: http://www.bit.bund.de/)

Fertig vorimplementierte Workflow-Prozesse erleichtern die redaktionelle Arbeit: Über einen Auto-Publikations- und De-Publikations-Workflow lässt sich genau festlegen, wann bestimmte Inhalte im Web automatisiert veröffentlicht und wann sie wieder entfernt werden sollen. All diese Funktionen können die nutzenden Behörden nach ihren Anforderungen übernehmen, konfigurieren und durch Eigenentwicklungen ergänzen.

Der GSB wurde im Rahmen von BundOnline 2005 von der Bundesverwaltung zusammen mit der Materna AG entwickelt und basiert auf der Smart Content Infrastructur (SCI) der Coremedia AG. Er wurde speziell an die Bedürfnisse der Behörden angepasst und ist konform zu SAGA.

Nach der aktuellen SAGA-Version 3.0 ist der GSB-Einsatz obligatorisch für Informations- und Behörden-Websites mit Zugang zu Fachanwendungen. Mehr als 40 Bundeseinrichtungen verwenden den GSB für ihre Internet-, Intranet- und Extranetauftritte.

So zum Beispiel das Dienstleistungsportal bund.de, die Webseiten der Bundesregierung oder des Bundesrat. Auch Länder setzen das CM-System ein, etwa Schleswig-Holstein für das Internetportal der Landesregierung. Die Einrichtungen der Bundesverwaltung sind per Kabinettsbeschluss verpflichtet, den GSB zu nutzen, sofern es keine wirtschaftlichere Alternative gibt. Das CM-System GSB können die Behörden lokal einsetzen, es lässt sich am Bundesverwaltungsamt aber auch hosten.