Gefahr: IDE-Festplatten im Dauereinsatz

Veränderte Einsatzgebiete

Das Problem mit den IDE-Festplatten ist keineswegs, dass sie unzuverlässiger geworden sind. Im Gegenteil, die MTBF stieg in den vergangenen Jahren. Ein hoher Anteil der Laufwerke arbeitet aber nicht mehr in der Umgebung oder unter den Bedingungen, die sich die Plattenhersteller ursprünglich vorstellten: tagsüber an und nachts aus. Hier muss von Seiten der Hersteller klar Stellung bezogen werden. IDE-Festplatten sind nicht für den intensiven Dauerbetrieb konzipiert. Zudem sollten die Festplattenproduzenten angeben, wie sich die Ausfallwahrscheinlichkeit im Dauerbetrieb erhöht.

Neben dem Einsatz der IDE-Drives in Bürorechnern - über 50 Prozent der tecCHANNEL-Leser verwenden sie hier im Dauerbetrieb - und Servern wandern sie vermehrt in neue Devices. Vor allem die NAS-Appliances und Filer in den Preiskategorien bis 5000 Euro sind hervorzuheben. Die Geräte erweitern die Storage-Kapazität in Netzwerken und setzen meist vier IDE-Festplatten in einem RAID-Verbund ein. Ein Dauerbetrieb ist bei Netzwerk-Devices unumgänglich. Intern arbeiten in den NAS-Appliances Laufwerke "von der Stange". Unsere NAS im tecCHANNEL-Labor von Dell, IBM, Iomega, Snap Appliances verwenden IBMs Deskstar 120GXP oder Maxtors DiamondMax 160. Selbst die 2,5-Zoll-Mobile-Festplatten bleiben vom Dauereinsatz nicht verschont. Die besonders platzsparend konzipierten Blade-Server setzen auf die 2,5-Zoll-Drives.

Dem Trend entsprechend bieten die Festplattenhersteller nun vermehrt spezielle IDE-Festplatten an, die auf Dauerbetrieb ausgelegt sein sollen. Im folgenden Abschnitt geben wir einen Überblick.