Kaufberatung: Wireless-LAN

5-GHz-WLANs

Die USA pflegten im 5-GHz-Band anfangs eine sehr liberale Handhabe, weswegen a-Produkte auch zunächst in diesem Markt Fuß fassen konnten. Den Europäern war die 5-GHz-Technologie nach 802.11a dagegen zu aggressiv. Sie forderten zum einen eine Funktion zur dynamischen Frequenzwahl (Dynamic Frequency Selection, DFS), falls bestimmte Kanäle bereits anderweitig in Beschlag sein sollten. Des Weiteren verlangten sie eine Funktion zur automatischen Anpassung der Übertragungsleistung (Transmission Power Control, TPC) in Abhängigkeit von den Übertragungsbedingungen. TPC sorgt dafür, dass immer der niedrigstmögliche Sendepegel einstellt wird, um Störungen anderer Funknetze zu vermeiden.

Beide Funktionen waren Bestandteil einer schon vor Jahren in Europa (durch ETSI) definierten Norm für 5-GHz-WLANs namens Hiperlan II. Hiperlan II konnte sich jedoch nicht gegen die 802.11a-Norm behaupten, weswegen nun auch die Europäer auf den IEEE-Standard setzen, allerdings eben ergänzt um die beiden genannten Verträglichkeitsmechanismen. Der entsprechend modifizierte a-Standard wurde im Herbst 2003 verabschiedet und bekam mit "h" sogar einen eigenen Buchstaben. Um die Verwirrung komplett zu machen, sprechen viele Anbieter von 802.11h-WLANs in ihren Prospekten trotzdem von "a" (manchmal mit dem Zusatz "Europa"), weil diese Bezeichnung einfach weitaus populärer ist als "h".

Für den Käufer bedeutet das: Genau hinsehen, um sich nicht "a - amerikanisch" unterjubeln zu lassen. Dessen Einsatz ist hierzulande nur unter sehr rigiden Auflagen erlaubt, die sich in der Praxis kaum einhalten lassen. Ein Verstoß ist zumindest teuer, im Extremfall sogar mit bis zu zweijährigem Gefängnisaufenthalt verbunden.