Netzwerkanwendungen, Teil 2

Header Compression mit ROHC

Ein Problem besteht allerdings darin, dass einzelne Pakete verloren gehen können. Ohne weitere Maßnahmen würde dann unter Umständen ein Teil der Veränderungen fehlen, so dass der Empfänger fehlerhafte Werte rekonstruiert. Speziell für dieses Einsatzgebiet ist das Protokoll RObust Header Compression (ROHC), RFC 3095, definiert. Mit ROHC lässt sich eine Reduktion der Header von RTP, UDP und IP mit zusammen 20 Byte auf durchschnittlich 6 Byte erzielen, ohne die Sprachqualität zu beeinträchtigen.

Ein zweites wichtiges Kriterium für die Verbindungsqualität ist die Verzögerungszeit. Ab etwa 100 ms machen sich Verzögerungen im Gespräch störend bemerkbar. Laut ITU-T-Empfehlung gelten Verzögerungen bis 200 ms noch als gut und bis 400 ms gerade noch als akzeptabel. Die Sprachkodierung führt durch die Blockbildung bei den niedrigen Datenraten zu etwa 10 bis 30 ms Verzögerung. Hinzu kommt die Latenz der Verbindung.

Innerhalb eines Firmennetzes ist die resultierende Gesamtverzögerung in der Regel unterhalb der kritischen Grenzen. Bei einer Übertragung im Internet können sich allerdings durch die zahlreichen Zwischenstationen und Paketverluste deutliche Qualitätseinbußen ergeben.